Bochum. Die Bochumer Wohnungsunternehmen haben eine enge Zusammenarbeit mit der Polizei vereinbart. Ziel ist es, noch mehr Wohnungen sicher zu machen.

  • Die Bochumer Wohnungsunternehmen haben eine enge Zusammenarbeit mit der Polizei vereinbart
  • Ziel ist es, noch mehr Wohnungen sicher zu machen und besseren Schutz vor Einbrüchen zu bieten
  • Auch die Bochumer Verbraucherberatung will dazu künftig verstärkt einen Beitrag leisten

Beim Schutz vor Einbrüchen suchen die Wohnungsgesellschaften den Schulterschluss mit der Polizei. In dieser Woche unterzeichneten die Arbeitsgemeinschaft Bochumer Wohnungsunternehmen und das Polizeipräsidium einen Kooperationsvertrag. Ihr gemeinsames Ziel: Einbrechern soll es in unserer Stadt deutlich schwerer gemacht werden. Dazu will in Zukunft auch die Verbraucherzentrale verstärkt beitragen.

„Bochum soll sicherste Stadt in der Region werden“

Eigentlich sind die Zahlen positiv: Im letzten Jahr verzeichnete das Polizeipräsidium einen deutlichen Rückgang bei Wohnungseinbrüchen. Es gab 2262 Delikte. Im Jahr davor waren es noch 3210 – das schlechteste Ergebnis seit langem. Darauf mag sich die Kripo aber nicht ausruhen. „Bochum soll wieder die sicherste Stadt in der Region werden“, gibt Kripo-Chef Andreas Dickel vor. Mut mache die auf 50 Prozent zustrebende Quote der Diebe, die an gut gesicherten Fenster und Türen scheitern und ohne Beute abziehen.

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Die neue Vereinbarung mit den Wohnungsunternehmen würdigt Dickel als „Meilenstein in der Verhinderung von Einbrüchen“. Denn die Dimensionen sind beträchtlich. Der Arbeitsgemeinschaft gehören zwölf heimische Unternehmen mit über 40 000 Wohnungen an, darunter Vonovia, die VBW, die Bochumer Wohnstätten und der Gemeinnützige Wohnungsverein.

„Riegel vor!“:  (v.l.) Oliver Krudewig (Baugenossenschaft), Norbert Riffel (VBW), Verbraucherberaterin Birgit Stracke und Kripo-Chef Andreas Dickel.
„Riegel vor!“: (v.l.) Oliver Krudewig (Baugenossenschaft), Norbert Riffel (VBW), Verbraucherberaterin Birgit Stracke und Kripo-Chef Andreas Dickel.

Der Rahmenvertrag regelt als Art Blaupause die künftige Zusammenarbeit mit der Polizei. Bei Neubauten und größeren Modernisierungen soll der Expertenrat der Kripo fortan Standard sein. Aber auch der Wohnungsbestand soll sicherer werden, betont VBW-Chef Norbert Riffel als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft. Ausdrücklich seien die Mieter aufgerufen, mit ihren Vermietern Mittel und Wege zu finden, ihre vier Wände einbruchssicher zu gestalten. Wie das im Zusammenspiel mit der Polizei gelingen kann, könne jedes Unternehmen selbst entscheiden.

Vonovia bietet an, Türen und Fenster zu sichern

Ein Beispiel liefert die Vonovia, die nach einem erfolgreichen Testlauf in Essen nun auch den Mietern ihrer 8000 Wohnungen in Bochum anbietet, Türen und Fenster zu sichern und bei Bedarf sogar auszutauschen. Die Kosten werden auf die Monatsmiete umgelegt. Beim Tür-Austausch beträt der Aufschlag 9,99 Euro im Monat.

Auch die Verbraucherberatung sagt den Einbrechern verstärkt den Kampf an. Die Bochumer Beratungsstelle hat gleichfalls eine Vereinbarung mit der Polizei besiegelt. „Bei unseren Energieberatungen spielt das Thema Sicherheit oft eine große Rolle“, berichtet Beraterin Birgit Stracke. Ab sofort werden die Tipps rund ums richtige Heizen und Lüften um Ratschläge der Kripo für einen verbesserten Einbruchsschutz erweitert. „Dafür können vielfach auch gemeinsame öffentliche Fördergelder in Anspruch genommen werden“, weiß die Verbraucherberaterin.