Laer. . Tag der offenen Tür bietet einen ersten Einblick ins neue Blomenberg-Haus in Laer.20 suchtkranke Menschen sind von Grumme dort hingezogen.

Das neue Blomenberg-Haus, errichtet von der Caritas, erinnert an ein modernes Studentenwohnheim: Eine Grundausstattung in den Zimmern wird gestellt, mit eigenen Möbelstücken und Dekorationen bekommt jedes Zimmer eine persönliche Note. In der hellen Gemeinschaftsküche ist viel Platz zum gemeinsamen Kochen und Essen, die geräumigen Balkone laden zum Draußensitzen ein.

Das alte Blomenberg-Haus war baufällig

„Das alte Haus hatte zwar etwas Uriges, aber steht in keinem Verhältnis zum Neubau“, sagt Silke van Loo am Tag der offenen Tür. Die 47-Jährige ist Bewohnersprecherin im Blomenberg-Haus und vom ehemaligen Standort an der Bergstraße in Grumme nach Laer gezogen. Der Umzug war notwendig, weil das alte Haus eine zu hohe Baufälligkeit aufweist. „Der Umzug war aufregend, lief aber gut ab.“ Ihre Eltern und ihr Freund sind zum Tag der offenen Tür gekommen, ebenso einige Nachbarn.

Die Aufteilung im Blomenberg-Haus

Freizeiträume wie die Werkstatt, Räume für kreative Arbeiten und ein Mehrzweckraum befinden sich im Erdgeschoss.

Vier Doppelapartments und zwölf Einzelzimmer gibt es auf der ersten und zweiten Etage, die für Bewohner eingerichtet sind. Während die Apartments an einem Flur liegen, umringen die Einzelzimmer eine Gemeinschaftsküche.

Zwei Balkone sind zur Fronleichnam-Kirche ausgerichtet.

Neben Silke van Loo leben noch 19 weitere Personen im Blomenberg-Haus. Jede von ihnen ist durch eine Alkohol- oder Medikamentensucht beeinträchtigt und möchte wieder in eine Alltagsstruktur finden. 16 Bewohner sind aus den ehemaligen Gebäuden mitgezogen, vier neue sind seit dem 13. Juli hinzugekommen.

„In unserer Einrichtung gibt es einen geregelten Tagesablauf und verschiedene Angebote“, sagt der neue Leiter des Blomenberg-Hauses Thomas Kahlert. Jeder steht um 8 Uhr auf, Kochen und die Mahlzeiten finden gemeinsam statt. Ausgenommen sind die Bewohner der Zweier-Apartments: „Sie sorgen mit Unterstützung, zum Beispiel beim Einkaufen, alleine für sich.“

Viele Möglichkeiten für die Freizeitgestaltung

Die Freizeitgestaltung sieht vielfältig aus: Es gibt die Möglichkeit, in einer Werkstatt zu arbeiten, kreativen Beschäftigungen nachzugehen oder an Ausflügen teilzunehmen, zum Beispiel ins Kino. Der Mehrzweckraum bietet Gesellschaftsspiele, eine Tischtennisplatte und eine Darts-Scheibe. „Wir legen den Fokus auf die Interessen und Fähigkeiten unsere Bewohner“, sagt Thomas Kahlert. Silke van Loo hat einen klaren Favoriten: „Basteln ist meine Welt.“

Das alte Blomberg-Haus auf einer Holzkiste.
Das alte Blomberg-Haus auf einer Holzkiste. © Frank Oppitz

Das neue Blomenberg-Haus ist technisch auf dem neusten Stand und behindertengerecht ausgestattet. „Das fällt zum Beispiel auf, wenn man eine Tür öffnen möchte: Der Griff ist ziemlich weit unten", sagt Thomas Kahlert. Und falls es jemand dann doch nicht schafft, abstinent zu bleiben, kann er sich in einem dafür vorhandenen Krisenzimmer aufhalten. „So ist es möglich, die Person intensiver zu pflegen und die anderen Bewohner zu schützen.“

Weitere soziale Einrichtung auf Grundstück geplant

Komplett gestaltet ist die Fläche noch nicht: „Es fehlt zum Beispiel ein Zaun“, sagt Ulrich Kemner. Er ist im Vorstand der Caritas. Außerdem sei eine weitere soziale Einrichtung auf dem Grundstück geplant. Es gebe auch Ideen zur Kirchennutzung: „Sie könnte zum Beispiel ein soziales Stadtteilzentrum werden oder für eigene Dienste der Caritas genutzt werden.“ Fest stehe allerdings noch nichts.