Sundern. Bauzäune sorgen im Weitmarer Holz für Verwirrung. Ein Schild verweist auf Aufräumarbeiten. Spaziergänger fragen sich: Warum räumt niemand auf?

Ihre Hunde-Runde führt Elke Plonka häufig durchs Weitmarer Holz. Sie genießt Eichen und Buchen, das Wildgehege und Wanderwege mit Joggern, Spaziergängern und Kindern. Seit einiger Zeit aber kann sie ihre Runde nicht wie gewohnt entlang des Hauptweges an der Blankensteiner Straße fortsetzen.

Es hindert sie: ein rot-weißer Bauzaun der Stadtverwaltung. „Die Wetterereignisse der letzten Zeit haben vermehrt zu Schäden an unserem Baumbestand geführt. Leider nimmt es eine gewisse Zeit in Anspruch, diese Schäden zu beheben“, steht auf einem Schild.

Einige Besucher ignorieren die Absperrungen

Man bitte um Verständnis für kurzzeitige Wegesperrungen. Diese haben einige Waldbesucher längst geöffnet und begehen das abgesperrte Stück – rund 50 Meter lang. „Was soll hier aufgeräumt werden?“ fragt sich Plonka. Die Absperrungen stünden seit Monaten dort, nie habe sie hier irgendwelche Forstarbeiten beobachten können.

Auch der Kinderspielplatz sei seit Monaten umzäunt. Andere Spaziergänger berichten Ähnliches und sprechen von einem „Schildbürgerstreich“. „Da wird nichts aufgeräumt. Hier liegt doch gar nichts herum“, so beschwert sich ein Jogger.

Beschwerden über zunehmende Vermüllung

Nicht nur die in ihren Augen sinnlosen Absperrungen sind den Waldbesuchern ein Dorn im Auge. „Seit Beginn der Sommerferien wurden einige Mülleimer im Weitmarer Holz nicht mehr geleert, Bochums größtes Waldgebiet ist vernachlässigt und ungepflegt“, beschwert sich WAZ-Leserin Margrit Davoodi in einem Leserbrief.

Während Sportlerin Sigrid Koloska noch nie etwas aufgefallen ist, sagt Bernd Neumann: „Der Müll ist nicht nur hässlich anzusehen. Es ist auch gefährlich, wenn Hunde davon fressen.“ Plonka ergänzt: „Besonders schlimm ist die Situation am Parkplatz. Dort fehlen Mülleimer, manche Leute laden dort sogar ihren Hausmüll ab.“

Stadtsprecher warnt vor Gefahren

Stadtsprecher Thomas Sprenger reagiert mit Sorge: „Die Absperrungen stehen dort nicht ohne Grund, sie dienen der Sicherheit der Bürger.“ Aufräumarbeiten im Wald verliefen anders als im Wohnzimmer. „Es geht in dem Abschnitt auch um Sicherungsarbeiten in Bezug auf die Untergrundsituation.“ Deshalb gelte: „Nur weil man nichts sieht, heißt das nicht, das keine Gefahr besteht.“

Sprenger appelliert ausdrücklich, die Absperrungen nicht zu ignorieren und räumt ein: „Es ist ärgerlich, wenn die Arbeiten länger dauern. Das liegt an unseren Personalkapazitäten. Auch der Spielplatz ist davon betroffen.“ Ein genaues Datum, wann die Arbeiten abgeschlossen sind, könne er nicht nennen. Den Hinweis bezüglich des Mülls nehme er gerne auf. „Wir nehmen die Beschwerden an und kümmern uns darum.“