Bochum. . In der Galerie 13 des Künstlerbundes ist Gisbert und Matthias Danberg eine sehenswerte Werkschau mit Objekten und Animationen gelungen.
- Dass Vater und Sohn in einer Ausstellung gemeinsam ihre Werke zeigen, kommt nicht alle Tage vor
- Gisbert und Matthias Danberg haben dafür die Möglichkeiten ihres neuen 3D-Druckers ausgetestet
- Eine Installation mit Figuren in einem fünfgeschossigen Haus erinnert an Szenen aus dem zerstörten Aleppo
Es kommt nicht alle Tage vor, dass es innerhalb einer Ausstellung zu verwandtschaftlichen Beziehungen kommt. Anders beim Künstlerbund (bkb): In der Galerie 13 gibt es die seltene Gelegenheit, eine Gemeinschaftsausstellung von Vater und Sohn zu erleben.
Der Bochumer Künstler Gisbert Danberg (65) und sein Filius Matthias (36) zeigen Seite an Seite ihre aktuellen Werke unter dem Titel „Ideas turn into tangible things“ (zu Deutsch: Aus Ideen werden greifbare Dinge). Dafür haben sie sich eines Werkzeugs bedient, das in der Kunstwelt seit einer Weile immer größere Beachtung findet: der 3D-Drucker.
3D-Drucker war rund um die Uhr im Einsatz
Seit einem halben Jahr steht das gute Stück bei Danbergs im Keller – und es kann sich über mangelnde Beschäftigung nicht beklagen. Ein 3D-Drucker schafft es, Skulpturen und dreidimensionale Objekte zu erstellen, die zuvor am Computer eingespeist wurden. „Es ist schon der Wahnsinn, was man damit alles machen kann“, sagt Gisbert Danberg. „Doch bis eine Skulptur gedruckt ist, das dauert schon lang.“
Tag und Nacht ratterte der 3D-Drucker unermüdlich vor sich hin, um all jene Objekte aus Kunststoff auszuspucken, die in der Ausstellung versammelt sind. Größter Hingucker ist gewiss ein weißes, fünfgeschossiges Haus, das aus der Ferne wie eine Puppenstube aussieht, und von Gisbert Danberg mit großer Akribie bestückt wurde.
Neue Art des Ausdrucks
Wer näher herangeht und die vielen gesichtslosen Figuren aus Kunststoff aus der Nähe betrachtet, kann schon einen Schreck bekommen. Mord, Folter und Totschlag sind an der Tagesordnung. „Die Darstellung von Gewalt ist mein zentrales Thema“, sagt er. „Von Dante bis zu Andy Warhol spielt das immer wieder eine Rolle.“ So möchte Danberg senior seine Installation auch als Kommentar auf die Fegefeuer heutiger Zeit verstanden wissen: etwa im völlig zerstörten Aleppo.
Dazu zeigt Matthias Danberg eine Reihe von dunklen Objekten, die verspielter daherkommen und ein wenig an Actionfiguren erinnern. Als erfolgreicher Künstler sieht er im 3D-Drucker durchaus eine neue Möglichkeit des Ausdrucks: „Und es geht viel schneller, als alles mit der Hand zu modellieren.“ Ob er seine Reihe mit Figuren aus dem Drucker weiter ausbauen will, weiß er nicht. „Mal schauen, wie lange ich Spaß dran habe.“
>>> INFO: Vernissage findet in der Galerie 13 statt
Neben Objekten sind in der Ausstellung auch Computeranimationen von Matthias Danberg zu sehen. Für eine von ihnen wurde er bei der letzten Art-Fair in Köln ausgezeichnet.
Eröffnet wird die Ausstellung am 7. September um 19 Uhr in der Galerie 13 (Huestraße 13, Eingang über den Hellweg). Zu sehen bis 26. September: dienstags und donnerstags von 16 bis 19 Uhr.