Bochum. . In den Sommerferien wird der erste Teil der Großsanierung gestemmt. Für 5 Millionen Euro soll das Schauspielhaus auf Vordermann gebracht werden.

  • Das Schauspielhaus Bochum wird in diesem und im nächsten Jahr saniert
  • 4,9 Millionen Euro stehen für das Große Haus und die Kammerspiele bereit
  • U.a. werden die Bühnentechnik, die Energieversorgung und der Aufzug erneuert

Das Schauspielhaus macht Sommerferien, das heißt aber nicht, dass in der Theaterburg an der Königsallee nichts mehr los wäre. Im Gegenteil: Die Bausanierung ist mit Volldampf angelaufen. Wo sonst Schauspieler, Beleuchter und Requisiteure agieren, sind jetzt Elektrotechniker, Heizungsmonteure und Lüftungsspezialisten gefragt.

Die sogleich mit Spielzeitende im Juli gestartete Groß-Sanierung des Theaters ist von langer Hand geplant. Sie gilt als Investition in die Zukunft des Hauses, es werden durchaus nicht nur Schönheitsreparaturen in Angriff genommen.

Spielzeit 2017/18 wird wegen der Sanierung verkürzt

Die Renovierung kostet knapp 5 Millionen Euro und reicht von der Sanierung und Überarbeitung des Zuschauerraumes bis zum Einbau von Duschen in den Künstlergarderoben und eines Ozonschranks im Duschraum.

Blick auf die Arbeiten auf der hinteren Bühne.
Blick auf die Arbeiten auf der hinteren Bühne. © Ingo Otto

Das Geld soll in diesem und im nächsten Jahr verbaut werden, weswegen die Spielzeit 2017/18, was das Große Haus betrifft, etwas verkürzt und der Spielzeitbeginn 2018/19 nach hinten verlegt wird. „Damit schaffen wir alles, ohne den Theaterbetrieb für Künstler und Publikum unnötig zu beeinträchtigen“, so Andreas Grosse-Holz, stellvertretender Leiter der Zentralen Diensten der Stadt.

Technik wird auf neuesten Stand gebracht

Beispiel Kammerspiele: Dieser Tage liegt das Kleine Haus in tiefem Dunkeln, nur mit Scheinwerfern und Taschenlampen können sich die Arbeiter bewegen. Grund: Der Niederspannungs-Hauptverteiler im Keller, der den Stadtwerke-Strom ins Theater verteilt, wird neu aufgestellt. Die Technik entsprach nicht mehr dem zeitgemäßen Stand, deshalb wird die komplette Stromzuführung neu verdrahtet.

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Von Jürgen Boebers-Süßmann

Oben im Haus im Bereich der Hinter- und Naturbühne werden neue Fußbodenbeläge aufgebracht. Die Deckenbeleuchtung wird mit LEDs bestückt. Auch die Sicherheitstechnik wird erneuert. „Grundsätzlich geht es um die Optimierung der Energieversorgung“, sagt Grosse-Holz. So will man auch von den hohen Energiekosten ‘runter.

400 000 Euro werden die genannten Maßnahmen kosten, die Erneuerung der Fußböden im Bereich der Kammer frisst 300 000 Euro. Ein weiterer dicker Brocken ist der Neubau des Personenaufzugs im Großen Haus; der alte von 1965 und war nicht mehr voll funktionsfähig, blieb dauernd stecken. Über sieben Geschosse und 22 Metern Höhe wird der Aufzug im Treppenhaus neu aufgebaut; eben wurden die Beton-Fundamente gegossen.

Verwobenes Raumgefüge

Das Gesamtpaket hat ein Volumen von 4,9 Millionen Euro, in diesem Sommer werden 1,5 Millionen investiert, im nächsten Jahr 3,4 Millionen. Dann stehen u.a. die Generalüberholung der Ober- und Untermaschinerie und die Sanierung des Theatersaals im Großen Haus an.

Die Bau-Abstimmung und -Ausführung ist vergleichsweise komplex, weil das Schauspielhaus ein multifunktionales Gebäude mit einem verwobenen Raumgefüge ist. Hier sind Arbeiten nach Schema F nicht möglich. „Das Gebäude selbst ist eine Herausforderung“, sagt Grosse-Holz. 50 bis 60 Mann arbeiten daran, dass Bochums Theater zum Spielzeitstart Ende September baulich ertüchtigt daherkommt.