Weitmar. . Werbegemeinschaft weiht auf dem Fritz-Mais-Platz neue Freizeitanlage ein.Beratung beim Bau kommt durch den TV Wattenscheid 01.
„Ist alles schon vergeben, oder darf ich?“ Nicole Grünig ist mit ihrer Tochter zum Fritz-Mais-Platz gekommen, wo die neue Boule-Anlage eingeweiht wird. Sie wohne ganz in der Nähe, sagt sie, und Boule – „ich sage Bocchia“ – spiele sie ab und zu ganz gern.
Die Werbegemeinschaft Weitmar-Mitte, allen voran Norbert Venne, hatte die Idee. Er sagt: „Wir wollten hier ‘was auf die Beine stellen, was bei Bürgern gut ankommt. Boule sorgt für Bewegung, ist kommunikativ, die Bahn nicht sehr pflegeintensiv.“
16 Tonnen Sand wurden gebraucht
Die Gemeinschaft hatte mit ihrer Idee beim Stadtteilwettbewerb gewonnen, was ihr 2500 Euro einbrachte. 7000 Euro hat die Anlage gekostet: „Jetzt müssen wir uns Sponsoren suchen“, sagt Vorsitzender Helmut Herrmann. Teuer daran waren etwa die 16 Tonnen Sand, neue Sitzgelegenheiten, Verschönerung der Stromkästen.
Die Weitmarer legen Wert darauf, dass ihre Boule-Bahn eine reine Freizeitanlage ist. Jeder kann spielen, die Kugeln liegen jeweils in den benachbarten Geschäften „Fair Paket“ und „Hairlich“ und an den Wochenenden in der Gaststätte Westhoff.
20 Aktive in zwei Ligamannschaften
Beraten ließ sich die Werbegemeinschaft von der Bouleabteilung des TV Wattenscheid 01. Etwa darüber, wie eine Drainage gelegt werden muss, wie der Untergrund sein muss, damit die Kugeln nicht hüpfen. 20 Aktive spielen dort in zwei Ligamannschaften.
Zu ihnen gehört Heinrich Bergmann, der seit 20 Jahren Boule spielt: „Toll, dass so viele gekommen sind. Wir haben unsere Anlage im Stadtgarten, die ist natürlich größer. Aber auch die hier in Weitmar ist sehr schön, liegt zentral, auf kleiner Parkfläche, und hat Bänke. Bei uns kann man nur auf Waschbetonpollern mal was abstellen.“
Sport kommt aus Frankreich
Der Sport aus Frankreich sei schon lange auch in Deutschland populär, und könne überall gespielt werden. „Eigentlich braucht man keine Bahn. Wir haben auch auf Gehwegen im Stadtgarten angefangen. Das kann aber für Spaziergänger gefährlich werden.“ Da sei eine Bahn die sichere Variante, die eigne sich auch besser für Anfänger.
Dass solche Freizeitanlagen den Vereinen helfen, neue Mitglieder zu gewinnen, kann Heinrich Bergmann nicht bestätigen. „Der Nachwuchs rekrutiert sich stets durch den Nachwuchs der Boulespieler.“
Ruheoase statt Wohnbebauung
Siegfried Schirmer spielt noch nicht so lange. „Ich besuchte mit meiner Frau ein Schnuppertraining beim TV Wattenscheid. Danach waren wir so begeistert, dass wir dabei geblieben sind. Die Regeln lernt man schnell und spielerisch. Es macht einfach Spaß.“
Zur Eröffnung erwähnte Bezirksbürgermeister Marc Gräf, dass auf dem Fritz-Mais-Platz, wo die ehemalige Weitmarer Schule stand, ursprünglich groß angelegte Wohnbebauung geplant war. „Wir im Bezirk Südwest aber wollten lieber eine Ruheoase schaffen. Und das ist der Park geworden, den jetzt das Boulespiel im Schatten der Bäume bereichert.“
>> Boule-Anlage zieht auch in Gerthe Spieler an
Durch die erfolgreiche Teilnahme beim Stadtteilwettbewerb von Bochum Marketing konnte im letzten Jahr auch eine Bouleanlage auf dem Gerther Marktplatz angelegt werden.
Die Bewerbung kam vom Seniorenbüro Nord. Inzwischen gibt es auch dort einen festen Kreis begeisterter Boulespieler, die sich etwa donnnerstags ab 14 Uhr im Marktgarten treffen.