Bochum. Zwei Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg sind am Dienstag (4.) in Bochum-Ehrenfeld gefunden worden. Am Mittwoch wurden sie erfolgreich entschärft.

Wegen der Entschärfung zweier Fünf-Zentner-Bomben aus dem 2. Weltkrieg wurden am Mittwoch (5.) rund 1700 Anwohner der Kulmer Straße nahe Bergmannsheil evakuiert. Die Bomben waren am Dienstagnachmittag (4.) im Bereich Kulmer Straße / Friederikastraße sowie in Höhe der Hausnummer 25 entdeckt worden. Sie lagen rund 50 Meter voneinander entfernt. Sie wurden um 14.25 Uhr erfolgreich entschärft. Es gab keine Probleme, die Sperrungen vor Ort werden nach und nach aufgehoben.

Beide Bomben hatten jeweils ein Gewicht von 110 Kilogramm. Im Falle einer Explosion würden die Splitter zwei Kilometer weit fliegen. Eine der beiden Bomben hat jahrzehntelang fünf Meter entfernt von einem zwölfstöckigen Hochhaus gelegen.

Einsatzkräfte sind seit 9 Uhr vor Ort und informieren die Anwohner

"Seit 9 Uhr sind wir vor Ort", sagte Feuerwehrsprecher Nicolas Ennenbach am Vormittag. Die Einsatzkräfte waren zu dem Zeitpunkt mit der Räumung der Häuser und Wohnungen beschäftigt. Für die Entschärfung (ab 13 Uhr) muss die Gegend in einem Radius von 250 Metern geräumt werden. 109 Einsatzkräfte sind vor Ort.

Der Kampfmittelräumdienst gehe laut Ennenbach davon aus, dass die Entschärfung der beiden Bomben anderthalb Stunden lang dauern wird. In der Zeit zwischen 13 und 14 Uhr werde man vermutlich drei laute Knalle hören. Das erste Mal knallte es laut und dumpf um 13.22 Uhr. "Die Bomben werden nicht gesprengt, sondern deren Aufschlagszünder", erklärt Nicolas Ennenbach.

Zu den ersten zwei Knallen kommt es, da die Aufschlagzünder der Bomben "mit einer Sprengladung herausgeschraubt" werden müssen. Ist das geschehen, werden die beiden Zünder gemeinsam und kontrolliert gesprengt. Ennenbach weist noch einmal darauf hin, dass die Bomben an sich aber nicht gesprengt werden.

Hattinger- und Hunscheidstraße werden gesperrt

Die Entschärfung macht ab 11 Uhr die Sperrung der Hattinger Straße zwischen Hunscheidtstraße und Hennigfeldstraße notwendig. An der ansonsten stark befahrenen Hattinger Straße ist es in dieser Zeit gespenstig ruhig. Der Verkehr wird dann über die Bessemer Straße und die Kohlenstraße umgeleitet.

Am Vormittag flogen verstärkt Hubschrauber über das Gelände. "Das hat mit der Evakuierung aber nichts zu tun", sagt Nicolas Ennenbach. Grund dafür sei, dass aus dem Universitätsklinikum Bergmannsheil Patienten ausgeflogen wurden, die an anderen Orten operiert werden müssen. Mit Start der Entschärfung, ist der Luftraum über dem Gelände bis 1000 Meter gesperrt.

Diese Straßen befinden sich im Evakuierungsbereich:

• An der Landwehr 1 a - 17
• An der Landwehr 4 - 24
• Dirschauer Straße 1 - 25
• Dirschauer Straße 2 - 16
• Erlenstraße 1 - 11
• Erlenstraße 2- 20
• Ermlandstraße 1 -31
• Ermlandstraße 2 -24
• Friederikastraße 131 - 167
• Friederikastraße 128 - 170
• Graffring 13 - 15
• Graffring 12
• Grünewaldstraße 1 -13
• Grünewaldstraße 2 -18
• Hattinger Straße 95- 207
• Hattinger Straße 100 - 160
• Hunscheidtstraße 2 - 54
• Hüttenstraße 2 - 16
• Kulmer Straße 21 - 27
• Kulmer Straße 2 - 22

(jop)