Bochum. . 1,5 Millionen Liter Wasser sind nach einem Rohrbruch unweit der Bochumer City ausgelaufen. Der Schaden ist groß. Personen wurden nicht verletzt.
- Erneut ist es in der Bochumer Metzstraße zu eine, Wasserrohrbruch gekommen
- In der Nacht auf Donnerstag liefen 1,5 Millionen Liter Wasser aus
- 100 Haushalte mussten bis zum Nachmittag ohne fließend Wasser auskommen
Ein erneuter Wasserrohrbruch an der Metzstraße unweit des Springerplatzes hat in der Nacht zu Donnerstag schwere Schäden verursacht. 1,5 Millionen Liter Wasser sind nach Angaben der Stadtwerke ausgelaufen, davon allein 600 000 Liter in eine angrenzende Tiefgarage, ehe die Leitung etwa 90 Minuten nach dem Rohrbruch abgesperrt werden konnte.
Feuerwehr pumpte verschlammte Keller aus
„Es wurden zahlreiche Keller und nach jetzigem Stand 20 Autos beschädigt“, sagte Stadtwerke-Sprecher Kai Krischnak gegenüber der WAZ. Das Unternehmen befasse sich bereits mit der Schadenaufnahme und habe Kontakt mit den Anwohnern aufgenommen. Personen seien nicht zu Schaden gekommen. „Unsere Mitarbeiter waren vor Ort, um die Behebung der Schäden zu besprechen“, sagte Krischnak.
„Wir werden das in allen Fällen kurzfristig und unbürokratisch regeln. Sollten unsere Mitarbeiter Anwohner bislang nicht angetroffen haben, können sich diese gerne direkt mit uns in Verbindung setzen.“
Während die Feuerwehr die zum Teil verschlammten Keller auspumpte, sorgte das THW mit Großpumpen dafür, dass die Tiefgarage, in der das Wasser einen halben Meter hoch stand, bis zum frühen Morgen wieder frei von Wasser war. Es dauerte mehrere Stunden. „Das war wirklich eine Menge Wasser“, so ein Feuerwehr-Sprecher. Die in die Tiefgarage geflossene Menge entspreche dem Inhalt von mehreren Schwimmbad-Becken.
Tristan Lehnert saß in der Nacht bei offenem Fenster im Wohnzimmer. „Auf einmal fing es heftig an zu rauschen“, sagt der 26-Jährige. „Als ich rausschaute, floß das Wasser rund zehn Zentimeter hoch über die Fahrbahn.“ Folge des Rohrbruchs war, dass die Anwohner am bisher heißesten Tag des Jahres auf Wasser verzichten mussten.
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Leitung hat Durchmesser von 30 Zentimetern
100 Haushalte waren im Laufe des Tages ohne Wasserversorgung. Nele Fischer (25) stand gegen 6.30 Uhr auf und merkte sofort, dass etwas nicht stimmt: „Da kam kein Tropfen mehr aus dem Hahn.“ Ab 14 Uhr waren sie wieder angeschlossen.
Die Stadtwerke hatten zuvor unmittelbar in der Nähe des Rohrbruchs sowie unweit der Alleestraße zwei Entnahmestellen eingerichtet, damit sich die betroffenen Bürger mit Trinkwasser versorgen konnten. Im Laufe des Vormittags wurde das geborstene Rohr, das auf der Unterseite einen drei Meter langen Riss hatte, ausgetauscht und durch ein Stahlrohr ersetzt. Als Ursache für den Rohrbruch wurde ein Materialschaden ausgemacht. Die Stadtwerke beginnen dieser Tage damit, parallel eine neue Versorgungsleitung zu legen.
Anfang April war das Rohr aus Graugussstahl mit einem Durchmesser von 30 Zentimetern fast an der gleichen Stelle bereits einmal geborsten. 1965 war die Leitung verlegt worden. „Das Alter der Leitung spielt aber keine Rolle“, betont Stadtwerke-Sprecher Krischnak. Es gebe Leitungen im Netz, die seit 100 Jahren problemlos funktionierten. „Aber wir stellen in der Tat fest“, sagte Krischnak, „dass Graugussleitungen etwas störungsanfälliger sind als andere Materialien, wobei das nicht den Schluss zulässt, alle Graugussleitungen seien grundsätzlich störungsanfällig.“
>>>1162 Kilometer Wasserleitungen im Stadtgebiet
- Das Bochumer Wasserleitungsnetz ist 1162 Kilometer lang.
- Die Metzstraße ist ohnehin schon von Materialschäden gebeutelt: Wohl nirgends wurde die Fahrbahn so oft ausgebessert wie am Endstück zur Alleestraße hin – wie ein Flickenteppich.