Griesenbruch. . An der Metzstraße ist eine alte Gusseisenleitung gerissen. Den ganzen Tag über mussten rund 100 Haushalte ohne fließendes Wasser auskommen.
„Ich habe gerade Fernsehen geguckt und Kaffee getrunken“, erzählt Ursula Niemann von der Metzstraße, als sie gestern Vormittag neben dem großen Loch des Wasserrohrbruchs steht. „Da schellte der Postbote und sagte: Was gucken Sie Krimi? Draußen ist alles überschwemmt.“
Ursula Niemann hörte draußen „einen lauten Knall“ und dann rief auch noch eine Nachbarin an – mit der Nachricht, dass aus den Wasserhähnen bei ihr zu Hause nichts mehr herauskommt. Die Stadtwerke hatten alle Schotten dicht gemacht. „Damit hat keiner gerechnet“, sagt die Anwohnerin über das Unglück.
Flutwelle vor der Tür
Peter Kranke wohnt nur ein paar Meter weiter und verfolgt das Geschehen von seinem Balkon aus. Als er die Flutwelle draußen vor seiner Tür bemerkt hatte, erschrak er: „Ich dachte, du bist im falschen Film. Da ist eine Menge abgesackt.“ Reflexartig hatte er sofort seine Badewanne volllaufen lassen – als Notreserve. Man weiß ja nie. Wenig später waren auch seine Wasserhähne abgeriegelt.
Auf der Kreuzung Metzstraße/Elsaßstraße ist sonst nicht viel los: enge Fahrbahnen, verkehrsberuhigte Zone, viel schleichender Parkplatzsuchverkehr. An diesem Tag aber ist alles anders. Einsatzfahrzeuge der Polizei, der Stadtwerke, des Tiefbauamtes eilen herbei. Gegen Mittag kreuzen auch noch zwei Bagger auf, um den Krater, in dem das alte Wasserrohr geplatzt ist, noch zu vergrößern, damit die Techniker mehr Platz haben für die Reparatur.
Die Stadtwerke versuchen, das alles noch bis zum Abend fertigzustellen, damit in den rund 100 betroffenen Haushalten der Metzstraße so schnell wie möglich wieder Normalität einkehrt. Für die Anwohner der Elsaßstraße war die Wasserversorgung nicht unterbrochen.
Überall wölbt sich das Plaster
Die Kreuzung wurde durch den Wasserrohrbruch fast völlig zerstört. Überall wölbt sich das Pflaster. Der Druck der Wassermassen hat den Untergrund kräftig verschoben. Bevor die Stadt auf der Kreuzung samt Gehweg einen neuen Belag aufbringt, wird sie wohl alles auf mögliche Hohl- und Lockerräume untersuchen.
Durch den Rohrbruch und die damit verbundene erhöhte Fließgeschwindigkeit konnte es im Innenstadtbereich vorübergehend zu einer Trübung des Trinkwassers kommen, sagen die Stadtwerke, stellen aber klar. „Das Trinkwasser ist weiterhin einwandfrei.“