Bochum. . Die „Gesellschaft Harmonie“, gegründet 1817, ist einer der ältesten Vereine Bochums. Zum Jubiläumsfest wird ein hochkarätiger Gast erwartet.
- Die Gesellschaft Harmonie wurde 1817 als Lese- und Gesprächkreis gegründet
- Die Heimat des Vereins ist eine denkmalgeschützte Villa im Stadtparkviertel
- Am 24. Juni wird der 200. Geburtstag mit Festakt und Sommerfest gefeiert
Die „Gesellschaft Harmonie“ feiert ein seltenes Jubiläum: Der Verein wird 200 Jahre alt. Damit ist die „Gesellschaft“, anno 1817 gegründet und gemäß Satzung der Geselligkeit und der Förderung kultureller Bestrebungen verpflichtet, einer der ältesten Vereine Bochums. „Die Tradition wahren und gleichzeitig offen für Neues sein“, gibt der Vereinsvorstand als Losung aus. Damit die „Harmonie“ weiterlebt.
Katrin Franck, Klaus Haarmann, Wilhelm Wiesmann und Berthold Witteler vom Vorstand blicken optimistisch nach vorn. Das denkmalgeschützte Haus am Stadtpark (Gudrunstraße 9) wurde in den letzten Jahren modernisiert, die – lange defizitäre – Gastronomie verpachtet, und damit aus dem Etat ausgegliedert. „Die wirtschaftlichen Fragen sind gelöst, nun geht es darum, sich wieder verstärkt unseren Wurzeln zu widmen“, so Witteler. Als da wären kulturelle Unternehmungen, Diskussionsforen und Geselligkeit – vom öffentlichen Vortrag bis zum Doppelkopf-Abend.
Die Gesellschaft inklusive der Gastronomie ist, entgegen eines immer noch verbreiteten Vorurteils, keine „geschlossene Gesellschaft“. „Wir sind für alle Bürger offen, haben rund 230 Familienmitgliedschaften, dazu kommen korporierte Institutionen wie die Rotary- und Lions-Clubs oder die Schlaraffen“, so Witteler. Man wolle bewusst nicht elitär ‘rüberkommen. Neumitglieder werden immer gesucht, gern auch jüngere ab 35.
Die „Harmonie“ entstand Anfang des 19. Jahrhunderts, nachdem ein Kreis angesehener Bürger der „guten Gesellschaft“ eine Lesegemeinschaft gebildet hatten. Man kam in Harmonie, in Ausgeglichenheit, Freude und Freundschaft zusammen, um sich zu unterhalten, um Karten, Schach oder Billard zu spielen. Man gab Konzerte und veranstaltete Lesekreise. 1912 verkaufte die „Harmonie“ ihr Grundstück an der Hochstraße, heute Kortum-straße, für die Errichtung des Warenhauses Alsberg, jetzt Kortum-Haus.
Jubiläumstafel wird enthüllt
Damals entstand die Harmoniestraße, hier wurde der repräsentative Neubau heimisch. Dieses zweite „Haus Harmonie“, Ecke Harmonie-/ Kortumstraße, ist älteren Bochumern noch erinnerlich. Nach der Kriegszerstörung zog die Gesellschaft Anfang der 1950er Jahre in den ehemaligen „Karolinenhof“ an der Gudrunstraße um.
Der 200. Geburtstag wird am Samstag (24.) groß gefeiert. Um 11 Uhr wird an der Kortum-/Harmoniestraße durch OB Thomas Eiskirch (SPD) eine Jubiläumstafel enthüllt. Um 12.30 Uhr gibt es im Haus an der Gudrunstraße einen Empfang, prominenter Festredner ist Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU). Ab 19.30 Uhr steigt das Sommerfest im Kreis der Mitglieder und Freunde im Garten der „Harmonie“.