Bochum. Im Prinz Regent Theater sollen Zuschüsse für das laufende Jahr gekürzt werden. "Das Geld ist doch schon ausgegeben", sagt Intendantin Sibylle Broll-Pape. Der Spielbetrieb sei daher akut gefährdet, wenn das Theater aufgrund dieser Kürzungen mit immensen Schulden ins neue Jahr gehen müsse.

Prinz-Regent-Chefin Sibylle Broll-Pape ist entsetzt: „Das kann man doch nicht machen." konstatiert sie. Wenn die jetzigen Sparpläne der Stadtverwaltung Wirklichkeit werden, rollen auf das kleine Theater an der Prinz-Regent-Straße Schulden in Höhe von 37 000 Euro zu. Die Regent-Chefin hatte eigentlich mit 205 000 Euro bei der institutionellen Förderung und mit 30 000 Euro bei der Projektförderung gerechnet.

Kürzung von 16,3 Prozent

Diese Summe war dem Prinz Regent Theater für das Jahr 2009 zugesagt worden - nur mündlich allerdings. Nunmehr muss Sibylle Broll-Pape erfahren, dass dem „Rotstift” bei der institutionelle Förderung 25 000 Euro zum Opfer fallen sollen, bei der Projektförderung beläuft sich die Summe auf rund 12 000 Euro. Wohl gemerkt, es geht nicht um die Kosten des nächsten, sondern um jene des laufenden Jahres - und 2009 befindet sich bekanntlich schon im tiefen Herbst.

Sibylle Broll-Pape befürchtet eine Kürzung von insgesamt 16,3 Prozent noch im laufenden Haushaltjahr. „Der Spielbetrieb ist akut gefährdet, wenn wir aufgrund dieser Kürzungen mit immensen Schulden ins neue Jahr gehen müssen”, befürchtet die Regent-Intendantin und fährt fort: „Wir haben keinerlei Einsparmöglichkeiten mehr. Entweder wir streichen sämtliche geplanten Premieren bis Spielzeitende und spielen das bisherige Repertoire, solange es noch jemand sehen will, oder wir gefährden den laufenden Betrieb, indem wir auf Mitarbeiter verzichten.”

Drastische Reduzierung

Beides würde nach Ansicht von Broll-Pape „eine drastische Reduzierung des Spielplanes bedeuten”. Damit wäre „das Prinz Regent Theater im Kulturhauptstadtjahr 2010 praktisch nicht mehr in der Stadt präsent”. Die Intendantin hofft, dass der heute tagende Verwaltungsvorstand der Stadt ihrem Trauma ein Ende setzt.

Es ist nicht das erste Mal, dass Sibylle Broll-Pape von den Entscheidungen im Rathaus düpiert worden ist. So war ihr versprochen worden, dass sie mit ihrem Theater in die renovierte Marienkirche umziehen könne. Das fiel von einem Tag auf den anderen flach, weil die Kirche für einen Kammermusiksaal genutzt werden soll, mit Jan Thürmer als Ankermieter.