Bochum. . Auch in Bochum findet am Wochenende wieder die Aktion „Offene Gärten“ statt. Naturfreunde können die Paradiese von Privatleuten bewundern.

  • „Hobbygärtner laden am kommenden Wochenende wieder zu der Aktion „Offene Gärten“ ein
  • Jeder Naturfreund kann an zwei Tagen die Paradiese von Privatleuten bewundern
  • Einen besonders ökologischen und naturnahen Garten stellt Dr. Josef Weber in Brenschede vor

Wer im Garten von Dr. Josef Weber in Brenschede eine Inventur machen würde, hätte viel zu tun. Die Artenvielfalt dort ist nur schwer zu überbieten: Rund 80 verschiedene heimische Sträucher wachsen dort und 200 bis 300 verschiedene Stauden. Dem Besucher gehen die Augen über vor lauter Abwechslungen und Überraschungen.

Weber kennt alle seine Pflanzen wie aus dem Effeff. Sie scheinen ihm geradezu vertraut zu sein; so kenntnisreich stellt er sie dem Besucher vor und erzählt von ihrer Eigenart, ihrer Schönheit, ihrer ökologischen Bedeutung. Der Garten ist Webers Passion.

Acht Gärten sind zu besichtigen

Am Wochenende, 10. und 11. Juni, je 11 bis 18 Uhr, nimmt der Zahnarzt an der Aktion „Offene Gärten“ teil. „Kleine bis große Gärten laden dazu ein, Inspiration zu finden, oder nur die Schönheit und Vielfalt der Gärten zu bewundern“, sagt die Organisatorin Christa Sattler aus Hattingen. Neben ihrem eigenen Garten (Nierenhofer Straße 108) öffnen sich sieben Bochumer Gärten. Webers ist wohl der naturnaheste und ursprünglichste.

Auch eine heimische Orchidee fühlt sich in Webers Garten wohl.
Auch eine heimische Orchidee fühlt sich in Webers Garten wohl. © Dietmar Wäsche

Viele, viele Enzianarten blühen dort zum Beispiel, wie der Stängellose Enzian, der Lungen-Enzian, der Schwalbenwurz-Enzian. Hinzu kommen Wildblumen, Wildrosenarten, Futterpflanzen für Raupen und Schmetterlinge. Selbst völlig unscheinbare Pflanzen haben dort ihren Sinn, weil sie einen hohen ökologischen Wert für die Insektenwelt haben – etwa für den Faulbaumbläuling, der seine Eier auf den Faulbaum legt.

Ein Biotop für das ganze Jahr

Der rund 600 Quadratmeter große Naturgarten mit Trockenmauern und Feuchtbiotop kommt ohne Rasenfreifläche aus, er ist vielmehr verschlungen und versteckreich. „Ich kann“, sagt Weber, „in meinem Garten auf Entdeckungstour gehen, gerade so wie in einem Dschungel. Die meisten Gärten kann man mit einem Blick überschauen und sie bergen keine Geheimnisse. Mein Garten ist ein Naturerlebnisraum für das ganze Jahr – nicht nur für die Sommerzeit.“

Seit 15 Jahren pflegt er nun sein kleines Paradies. Fast alles macht er selbst. Sein Fachwissen hat er sich angelesen. Zum Beispiel beim Naturgartenplaner Reinhard Witt. „Das war für mich eine Inspirationsquelle, die Bibel.“

Wenn Weber durch seinen Garten geht, sieht man ihm deutlich an, wie wohl er sich dabei fühlt. Und wie überzeugt er von seiner Art der Gartengestaltung ist. „Die meisten Gärten sind langweilig und ökologisch unsinnig. Die Gärten könnten einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz leisten, weil die Gesamtgartenfläche größer ist als sämtliche ausgewiesenen Naturschutzgebiete in Deutschland.“

>>> INFO: EINTRITTSGELD FÜR EINEN GUTEN ZWECK

Webers Garten befindet sich an der Charlottenstraße 51 (Zufahrt über 2. Charlottenstraße).



  • Außerdem öffnen sich folgende Gärten von:

    - Familie Pork an der Hattingen Straße 625 in Linden
    - Familie Niedereichholz am Ostholzer Hang 38 in Linden
    - Familie Wallmeier an der Jahnstraße 65 in Wattenscheid
    - Familie Eging an der Straße Neulingsiepen 48 in Weitmar
    - Familie Brückhäuser an der Straße Am Langen Seil 56 in Altenbochum
    - Familie Müller an der Siemensstraße 2a in Weitmar-Engelsburg


  • Der Eintritt in die Gärten (1,50 Euro pro Person und Garten) geht an die Elterninitiative „Menschen(s)kinder e.V.“. Sie fördert die Jugendhilfe und hilft Menschen mit Behinderung.


  • Bitte keine Hunde mitbringen