Bochum. . In dem spannenden Jugendbuch erzählt William Golding von Gewalt, Hass und Tod. Projekt „Schule in Bewegung“ zeigt Drama in den Kammerspielen.
- Klassiker von William Golding aus dem Jahr 1954 ist schon öfter für die Bühne adaptiert worden
- Projekt „Schulen in Bewegung“ besteht aus 80 Schülern im Alter von 13 bis 18 Jahren aus ganz Bochum
- In dem Stück geht es durchaus ruppig zu. Gewalt, Hass und Tod – bittere Themen werden verhandelt.
Der Roman ist ein Klassiker der Jugendbuchliteratur, der Schwarz-Weiß-Film ist eine Wucht – und auch im Theater diente „Herr der Fliegen“ schon oft als dankbare Spielvorlage. Jetzt zeigt das Projekt „Schulen in Bewegung“ eine neue Einrichtung von William Goldings beklemmendem Buch: 80 Schüler zwischen 13 und 18 Jahren von sechs Bochumer Schulen haben gemeinsam mit Leiterin Martina van Boxen über mehrere Monate daran gearbeitet. Die Premiere steigt am Donnerstag, 8. Juni, in den Kammerspielen.
Zwei verfeindete Lager
Nobelpreisträger Golding erzählt in seinem 1954 veröffentlichten Roman von den Folgen eines Flugzeugabsturzes: Eine Gruppe Schüler strandet auf einer unbewohnten Pazifikinsel. Die zunächst paradiesischen Zustände beginnen zu kippen, als sich die Gruppe in zwei feindliche Lager spaltet: Während Piggy um Ordnung bemüht ist, will Jack die Macht an sich reißen. Ein tödlicher Konflikt bahnt sich an.
Gewalt, Hass, Tod: Es sind bittere Themen, die in „Herr der Fliegen“ verhandelt werden. „Das Buch erzählt eindringlich davon, was passiert, wenn alle Regeln wegfallen und die Menschlichkeit auf der Strecke bleibt“, sagt Dramaturgin Eva Bormann. Zwar wurde die ursprüngliche Fassung für die Aufführung erheblich gekürzt, doch sei die Grausamkeit der Geschichte durchaus zu spüren. „Das Stück ist finster, und wir haben nichts abgemildert“, meint Martina van Boxen. „Das würde nicht funktionieren.“
Zierliche Schülerin spielt den Tyrannen Jack
Während im Roman von einer reinen Jungs-Gruppe erzählt wird, ist das Ensemble mit 26 jungen Schauspielern auf der Bühne bunt gemischt. Auf die zierliche Schülerin Alexija Selimovic kommt die spannende Aufgabe zu, den Insel-Tyrannen Jack zu spielen. Nachdem sie im letzten Jahr bereits bei „Schulen in Bewegung“ in der Tanz-Gruppe dabei war, ist dies ihre erste Hauptrolle. „Es ist schon krass, das zu spielen“, sagt die 16-jährige Alexija. „Aber Spaß macht’s auch.“
Dagegen sind ihrem Spielkollegen Jan Klöpper (ebenfalls 16) die Sympathien des Publikums gewiss, denn er gibt den besonnenen Anführer Ralph. Aufregend wird das Abenteuer Theater für ihn dennoch: „Wenn die Familie zuschaut und alle Klassenkameraden im Saal sitzen, da werde ich schon mächtig nervös sein“, meint er. Die Aufführung dauert etwa eine Stunde.
Für die Premiere gibt es noch Restkarten
Für die Premiere am 8. Juni um 19.30 Uhr in den Kammerspielen gibt es noch Restkarten. Wieder am 9., 13., 14., 19. und 20. Juni sowie am 3. und 4. Juli. Mit dabei sind Schüler der Cruismannschule, Hildegardis-Schule, Hans-Böckler-Schule, Liselotte-Rauner-Schule, Matthias-Claudius-Schule und der Sekundarschule Südwest.