Hofstede. „Die Nahversorgung bröckelt weg. Insbesondere für alte Menschen im Ortsteil ist nun kein Supermarkt mehr fußläufig erreichbar“: Martina Schnell (SPD) ärgert sich über die Schließung des Edeka-Marktes an der Dorstener Straße 365. Sie sitzt für Hofstede im Rat und leitet den Ausschuss für Infrastruktur. Hammer und Hordeler kennen das Problem, dort fehlt schon lange ein Nahversorger. Deshalb fanden nicht wenige den Weg zum Edeka-Markt in Hofstede, der vor einigen Tagen dicht gemacht hat.
Martina Schnell findet: Der Stadtteil brauche dringend eine Nachnutzung. Von einem Leerstand seien auch weitere Geschäfte, Apotheke, Sparkasse und Ärztehaus, negativ betroffen. Sie hat sich bereits mit der Wirtschaftsförderung der Stadt, mit der Industrie- und Handelskammer, zwei namhaften Einzelhändlern und der Verpächterin des Ladenlokals in Verbindung gesetzt: „Alle müssen an einen Tisch gebracht werde, um gemeinsam nach einer Lösung zu suchen.“
Der Standort gilt zudem als schwierig. Die Nähe zum Hannibal-Einkaufszentrum stelle ein Vermarktungshindernis dar. Edeka selbst hat nicht weit entfernt auf Wanne-Eickeler Gebiet einen Markt neu gebaut. Zudem sei die Verkaufsfläche für die heutigen Vorstellungen der Einzelhandelsketten zu klein, das Ladenlokal müsste renoviert werden. Martina Schnell hat mit dem Verpächter, einer Dortmunder Immobiliengesellschaft, gesprochen, ob eine Vergrößerung in Frage käme.
„Wir benötigen weiterhin kleine Nahversorgungszentren für die Menschen, die nicht so mobil sind. Das erfordert einen Umdenkungsprozess bei den Einzelhandelsketten. Sie müssen auch wieder kleinere Ladenlokale betreiben.“ Chancen bestünden bei Nischen-Nahversorgern wie Bio-Märkten.