Bochum. . Während die Arbeiten auf der künftigen Autobahn vorangehen, gibt es Ärger um Staub. Straßen-NRW ist nur für einen Teil der Arbeiten zuständig.
- Straßen-NRW ist mittlerweile mit dem Baufortschritt der A 448 zufriedener geworden
- Anlieger im Bereich der Steinkuhstraße sind von Baulärm und großer Staubbelastung geplagt
- Stadt will sich die Baustelle genauer anschauen, denn für einen Teil ist sie verantwortlich
Nachdem die größten Auflagen als Folgen des erbitterten Rechtsstreits zwischen Anliegern und Land abgearbeitet sind, gehen die Arbeiten an der A 448 voran. „Mittlerweile liegen wir aber wieder im Zeitplan“, sagt Dirk Potthoff, der für Straßen-NRW das Autobahnprojekt leitet. In einem Jahr sollen die ersten Wagen über den Abschnitt zwischen dem Autobahnkreuz Bochum/Witten und der künftigen Abfahrt Markstraße rollen. Doch die Begeisterung über diese Fortschritte wird nicht von allen geteilt.
Kein Grund für Jubelgesänge
Für die Anlieger der schmucken Einfamilienhäuser an der Steinkuhlstraße gibt es indes zur Zeit keinen Anlass für Jubelgesänge. „Ich könnte eigentlich mein Auto jeden Tag putzen“, so Regina Ermann. Die Bewohner der Häuser dort unmittelbar neben dem Stadtring sind gleich doppelt von Baustellen betroffen. Monatelang ließen die schweren Baumaschinen während des Neubaus der Brücke unter der künftigen Autobahn die Wände erzittern. Seit einigen Wochen kommt weiterer Ärger vom oberen Ende der Straße. „Ständig fließt schlammiges Wasser hier herunter“, sagt die Anwohnerin. Wenn die Brühe getrocknet ist, bildet sich feiner Staub , der sich auf alle Oberflächen legt und Fenster fast blind macht.
Dafür ist jedoch die Stadt verantwortlich. Bevor dort neue Kanäle gebaut und die Straße neu asphaltiert wird, müssen mit Spezialbohrern Hohlräume aus der Bergbauzeit gefunden und bei Bedarf auch verfüllt werden. Das schmutzige Bohrwasser läuft zum Teil über die Straßen und sorgt für Unmut der Anlieger.
Gute Zusammenarbeit
Auf der anderen Seite der Stadtautobahn lebt Anke Möllmann-Schulze in ihrem alten Fachwerkhaus, seit bald 60 Jahren. Nur etwa zehn Meter sind es von der Grundstücksgrenze bis zur Autobahnbaustelle.
„Wir sind eigentlich mit der Information und Betreuung der Baustellenleute zufrieden“, erzählt sie. Da die Erschütterungen während der Bauzeit der neuen Steinkuhlbrücke ziemlich heftig waren, entschloss sich Straßen-NRW zwei hochempfindliche Erschütterungs-Melder im Gebäude aufstellen zu lassen. Ein Gutachter wurde hinzu gezogen, um eventuelle Schäden zu dokumentieren. Bisher, so die Anwohnerin, sei jedoch noch nichts passiert.Wenn noch einmal Spundwände in die Erde gerammt werden, soll noch einmal kontrolliert werden“, verspricht Dirk Potthoff.
Riesige Betonpumpe kommt
Schon am heutigen Dienstag geht es auf der Baustelle weiter. Es kommt eine riesige Betonpumpe, denn es werden die Fundamente für das südliche Brückenelement gegossen. Der Vorteil: Die Arbeiten sind relativ geräuscharm und es dürfte nicht zu zusätzlichen Verunreinigungen der Straße führen.
Übrigens hat die Stadt kurzfristig zugesagt, sich den Grad der Verschmutzung an der Steinkuhlstraße anzuschauen und bei Bedarf kurzfristig auch zu reinigen.