Harpen. . Hunderte Harpener feierten mit politischer Prominenz den ersten Spatenstich für Kunstrasenprojekt. Geplante Fertigstellung zum Saisonstart.
Es muss etwas Besonderes sein, wenn sich hunderte Menschen, darunter Bundestagsabgeordnete und Bürgermeister, auf einem Ascheplatz im Bochumer Norden versammeln. Das ist es: Nach jahrelangem Kampf startet beim TuS Harpen der Bau des lang ersehntem Kunstrasenplatzes.
„Nicht versprochen, trotzdem gehalten“, lautet die Devise von Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD). Er habe die Vereinsmitglieder als „Kunstrasenkämpfer“ erlebt und freue sich nun um so mehr, dass das Engagement belohnt werde. Der Vorsitzende des Ausschusses für Sport und Freizeit, Wolfgang Horneck (CDU), erinnert sich noch daran, was er den Vereinsmitgliedern vor drei Jahren mitteilte. „Kunstrasen? Keine Chance“. Das habe die Haushaltssituation einfach nicht hergegeben.
Er habe den Harpenern geraten, abzuwarten. Das taten sie, starteten aber gleichzeitig Spendenaktionen auf eigene Faust. „Dadurch ist der Verein zusammengerückt“, sagt der Ex-Trainer und Funktionär der Kunstrasengruppe, Dietmar Hampel.
31 000 Euro Spenden gesammelt
31 000 Euro Spenden habe man mittels diverser Veranstaltungen, von Konzerten bis zur virtuellen Versteigerung des Tennenplatzes, gesammelt. 31 000 Euro – das klingt ziemlich viel. Wer aber bedenkt, dass der Kunstrasenplatz mehrere Hunderttausend Euro kostet, merkt: Ohne finanziellen Zuschuss wäre das Projekt trotzdem nicht umsetzbar gewesen.
Dass es nun geklappt hat, ist dem Sportinvestitionsprogramm zu verdanken, über das jährlich zusätzliche 700 000 Euro in die Sportinfrastruktur investiert werden. „Der TuS Harpen stand diesmal ganz oben auf der Liste“, sagt Horneck. „Danke an Politik und Verwaltung“, sagt Hampel kurz vor dem ersten Spatenstich. Dann fliegt die Asche von den Schüppen. Bundestagsabgeordnete Michelle Müntefering (SPD) ist beeindruckt von dem, was die Harpener auf die Beine gestellt haben: „TuS Harpen ist das Herzstück des Stadtteils.“ Und Eiskirch findet: „Sport hat eine immense Bedeutung. Auch für die Integration von Flüchtlingen, die hier kicken, leistet der Verein viel“.
Die vergangenen Jahre haben Energie gekostet
Der achtjährige Anton aus der F-Jugend freut sich schon auf das erste Kunstrasen-Kicken: „Da rollt der Ball besser und man tut sich nicht weh, wenn man fällt“. Auch Jungfußballerin Chiara (10) kann es kaum erwarten. „Die Asche war bei schlechtem Wetter immer matschig. Das ist bei Kunstrasen dann nicht mehr so.“ Dietmar Hampel glaubt: „Mit dem Ascheplatz wäre es für TuS Harpen in Zukunft schwierig geworden.“
Die vergangenen Jahre hätten Energie gekostet, was sich aber für das Endergebnis gelohnt habe. Und darauf kommt es beim Fußball doch an: auf das Endergebnis.