Bochum. . OB Eiskirch handelte mit der Bahn einen Kompromiss aus: Ab Dezember halten wieder sieben Intercitys mehr in Bochum als zurzeit.

  • Die Deutsche Bahn macht ihre Streichungen bei den IC-Verbindungen teilweise rückgängig
  • Ab dem kommenden Dezember werden sieben Züge, die jetzt nicht mehr in Bochum halten, hier wieder einen Stopp einlegen
  • Das handelte OB Thomas Eiskirch am Dienstagabend mit dem NRW-Bevollmächtigten der Bahn im Rathaus aus

Gute Nachrichten für Bochum: Es werden bald wieder mehr Intercity-Züge in Bochum halten. Nach Protesten von Bahn-Kunden, der Wissenschaft, der Wirtschaft und der Politik werden sieben der 15 IC- und EC-Züge auf der Linie Hamburg-Köln-Süddeutschland, die seit Dezember nicht mehr in Bochum halten, nun doch wieder hier einen Stopp einlegen.

Außerdem wird ab Ende 2020 die Nord-Süd-Achse als eine ICE-Verbindung mit Halt in Bochum aufgewertet, dann mit dem ICE Typ 4, dem modernsten Zug, den es gibt. Damit können Fahrgäste von hier aus 13 der 15 größten Städte Deutschlands direkt ansteuern.

„Ich glaube, dass wir ein gutes Ergebnis erzielt haben“

Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD) hatte am Dienstag mit Werner J. Lübberink, dem Bevollmächtigten der Bahn in NRW, im Rathaus über die Bochum-Halte verhandelt. „Ich glaube, dass wir ein gutes Ergebnis erzielt haben“, so Eiskirch. Diese sieben Züge, die gestrichen wurden, werden zum neuen Fahrplanwechsel im Dezember 2017 wieder in Bochum halten: In Nord-Süd-Richtung sind dies der EC 7 um 7.49 Uhr, der EC 9 um 9.49 Uhr, der IC 2213 um 17.49 Uhr, der IC 2215 um 19.49 Uhr, in Süd-Nord-Richtung der IC 2212 um 8.10 Uhr, der EC 8 um 18.10 Uhr und der EC 6 um 20.10 Uhr.

Diese Verbindungen sind gerade für Pendler entscheidend. „Es sind die richtigen Züge. Die, die spannend sind“, so Eiskirch, der sichtlich erfreut über den Kompromiss mit der Bahn wirkt. „Die Gespräche haben wir in sehr guter Atmosphäre geführt.“

Eine gute Lösung für die Ruhr-Uni

Neben den sieben nun quasi zurückgewonnenen Verbindungen stehen den Bochumer Fahrgästen nun insgesamt elf Direktverbindungen auf der Linie zwischen Hamburg und Stuttgart bzw. Schweiz zur Verfügung. Die Bahn wollte mit dem Streichen von 15 Stopps in Bochum ihre Pünktlichkeit verbessern. Nach dreimonatiger Auswertung lag die Erfolgsquote je nach Verbindung zwischen null und 15 Prozent, wie es heißt.

An dem Gespräch mit der Bahn im Rathaus nahm auch Ruhruni-Rektor Prof. Axel Schölmerich teil. Auf WAZ-Anfrage sprach er am Mittwoch von einer guten Lösung für die Uni. Sie sei der größte Arbeitgeber der Stadt und brauche eine gute Fernanbindung.

Die Bahn will zeitnah, vielleicht noch in 2017, auch eine neue LED-Beleuchtung im Hauptbahnhof installieren.

>>> Kommentar: Hartnäckigkeit zahlt sich aus

Die Hartnäckigkeit gegen die Streichungen der IC-Halte in Bochum hat sich ausgezahlt. Dazu kann man nur gratulieren. Neben der Politik hatten auch mehrere Tausend Bahn-Kunden ihren Unmut geäußert, in Form einer Online-Petition, aber auch gegenüber der WAZ und im Internet unter dem Stichwort (Hashtag) „WAZupBO“.

Die Bahn konnte diesen Protest unmöglich ignorieren. Auch wenn sie nun nur zu einem Kompromiss bereit war, ist dies ein klarer Erfolg für alle Bahn-Kunden. Alle wirklich wichtigen Verbindungen werden wieder zurück nach Bochum geholt. Dass es nicht alle sind – sei’s drum. Das künftige Reiseangebot ist auch so komfortabel genug.