Bochum. . Nach dem grausamen Tod seiner Ex-Ehefrau hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen einen 56-Jährigen aus Hofstede erhoben. Vorwurf: Totschlag.

Ein besonders blutiges Verbrechen in Hofstede wird im Sommer vor dem Schwurgericht verhandelt. Gegen einen 56-jährigen Frührentner hat die Staatsanwaltschaft jetzt Anklage wegen „Totschlags“ erhoben. Das bestätigte am Mittwoch das Gericht auf WAZ-Anfrage. Der Mann soll seine Ex-Ehefrau (57) erstochen haben.

Das Drama ereignete sich am 30. Dezember 2016 um 13.20 Uhr in der Wohnung des Angeschuldigten in einem Mehrfamilienhaus an der Poststraße. Über ihm wohnte die Frau, die von ihm nach kurzer Ehe wieder geschieden war. Trotz der Trennung sollen sie aber weiter ein gutes Verhältnis miteinander gehabt haben. Bis es zu der Bluttat kam.

Das Opfer verblutete am Tatort

Laut Anklage spielten sich folgende Szenen ab: Der 56-Jährige schlug in seiner Wohnung zunächst mit einem stumpfen Gegenstand mehrfach auf die Frau ein und stieß sie gegen den Glaseinsatz seiner Wohnzimmertür. Dann stach er mit einer spitzen Zange auf ihren Kopf ein. Ein Nachbar hörte das Drama und klopfte an der Wohnungstür, die der Wohnungsinhaber auch öffnete. Im Beisein des Zeugen, der die Tat verhindern wollte, holte der 56-Jährige aus seiner Küche ein Fleischermesser und ein Kochmesser und stach mit beiden Händen auf die Frau ein. Einer der Stiche traf den Hals. Das Opfer verblutete am Tatort.

1,8 Promille Alkohol und Opiate im Blut

Der Angeschuldigte wurde in dem Haus festgenommen und sitzt seitdem in U-Haft. Zur Tatzeit hatte er 1,8 Promille Alkohol im Blut und auch Schmerzmittel (Opiate) wegen einer schweren Erkrankung. Wie sein Verteidiger Egbert Schenkel sagt, könne sich sein Mandant an nichts mehr erinnern. In einem vorläufigen Gutachten ist von einer verminderten Schuldfähigkeit die Rede.

Das Tatmotiv ist völlig rätselhaft. Wohl nur der Prozess könnte es klären. Vielleicht bleibt es aber auch auf ewig ein Geheimnis.

Ein Prozesstermin steht noch nicht fest.