Bochum. . Das Musikforum Ruhr soll musikalisch-kulturellen Veranstaltungen dienen. Trotzdem begehren auch einige andere Organisationen Einlass.
- Das Musikforum Ruhr wird in erste Linie von den Symphonikern und der Musikschule genutzt
- In Einzelfällen finden aber auch nicht-musikalische Organisationen Einlass in Bochums Musiktempel
- Die Nutzung des Großen Saals kann etwa zwischen 3000 und 4000 Euro kosten
Das Anneliese-Brost-Musikforum, Ende Oktober eröffnet, ist ein Erfolgsmodell: (fast) alle Konzerte der Bochumer Symphoniker sind ausverkauft. Auch sonst ist das neue Haus gefragt; viele möchten es für besondere Anlässe nutzen. Aber nicht jeder kommt hinein.
„Das Nutzungskonzept schreibt vor, was geht und was nicht“, so Christiane Peters, Leitung Marketing & Kommunikation. In der vom Rat genehmigten Ordnung heißt es: „Das Musikforum wird in erste Linie von den Symphonikern und der Musikschule genutzt und in Einzelfällen bei allgemeinen Veranstaltungen, die im übergeordneten Interesse der Stadt liegen.“
Überregionale Aufmerksamkeit
Gleichwohl sind längst auch außerhalb des Kulturbetriebs die Begehrlichkeiten groß. „Mit dem Musikforum besitzt Bochum einen neuen Hotspot, der überregional Aufmerksamkeit erregt“, so Kulturdezernent Michael Townsend. Es sei verständlich, dass sich viele für das repräsentative Haus – quasi als besondere Hülle für besondere Anlässe – interessieren. Es sei aber von vornherein klar gewesen, dass es grundsätzlich um musikalische Belange bei der Nutzung des Hauses durch Dritte gehen müsse.
Ausnahmen bleiben allerdings möglich, wenn sie begründet sind. Das war der Fall bei einer Tagung zum Thema Städtebau, die jüngst im Musikforum in Anwesenheit von Städtebauminister Michael Groschek (SPD) stattfand. „Hier ging es auch um Quartiersentwicklung, und das Musikzentrum ist für die Entwicklung des Viktoriaquartiers quasi ein Vorzeigemodell“, begründet Peters die Entscheidung.
Sponsoren und Stuhlpaten
Auch die Jahresmitgliederversammlung der Arbeitgeberverbände (AGV) wurde zugelassen. Das Event am 27. April sei als „Dank an unsere im AGV vertretene Sponsoren und Stuhlpaten“ zu verstehen, so Peters; eine Öffnung des Nutzerprofils sei daraus nicht abzuleiten. Unstrittig war die Vergabe-Anfrage der Bochumer Lions-Clubs. Sie sind mit ihrem kulturellen Frühlingsfest am Wochenende zu Gast.
Die Vergabe des Musikzentrums erfolgt durch die BoSy-Geschäftsstelle. „Interessenten können sich an uns wenden, um Termine abzusprechen“, so Peters. Die BoSy und die Musikschule sind gesetzt, alles andere wird drumherum gerankt. „Wir haben viele Anfragen, von Chören, Gruppen, Initiativen“, sagt Peters. Eine entweder zeitlich weitläufige - oder spontane - Terminabsprache sei empfehlenswert.
Das Musikforum kann man übrigens nicht mieten. Wer mit einer Veranstaltung dort einzieht, zahlt lediglich die variablen Betriebskosten (Technik, Personal, Reinigung usw.), sie differieren, je nach dem was und in welchem Umfang gebucht wird. Die Nutzung des Großen Saals kann zwischen 3000 und 4000 Euro kosten.
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