Ost. . Stadtbahn soll zwischen Ruhr-Universität und Unterstraße ausgebaut werden.Bochumer Osten als Standort wird gestärkt.
- Stadt will Ingenieursplanung vergeben, Mittel werden für den Haushalt 2018 angemeldet
- Nach jetzigem Stand wird mit Investitionen in Höhe von 77,2 Millionen Euro gerechnet
- Dem Engagement der RUB in Laer und Langendreer Rechnung tragen
Um Laer, Langendreer und auch Witten enger mit der Ruhr-Uni zu verbinden, will die Stadt die U 35 von der Hustadt bis zur Unterstraße verlängern. Die Bezirksvertretung Ost wird in dieser Woche über die Pläne informiert, Mitte März folgt das Gremium im Bochumer Süden, bevor der Ausschuss für Infrastruktur zeitgleich den Grundsatzbeschluss für die Ingenieursplanungen fällen wird.
Voruntersuchungen ergaben: Es könne mit 1800 Fahrgästen Richtung Langendreer gerechnet werden. Das Vorhaben sei verkehrlich und volkswirtschaftlich sinnvoll und rechtfertige weitere Pläne. Die Planungskosten liegen bei 1,22 Millionen Euro, die für den Haushalt 2018 angemeldet werden sollen. Investiert werden müssten fast 80 Millionen Euro. Vorgesehen ist, an Fördermittel zu kommen.
Stadtentwicklung Werne und Langendreer
Diese Anbindung soll eine neue Verknüpfung zwischen der U Bahn und den ebenfalls verlängerten Straßenbahnlinien 302 und 310 im Bochumer Osten sein, zumal die RUB in Langendreer (Lernwerkstatt in der ehemaligen Wollschläger-Immobilie) und Laer auf dem ehemaligen Opel-Gelände expandieren will. Akteur ist die Stadt: „Eine Stadtbahnverbindung zwischen Unterstraße und Campus fördert den Stadtentwicklungsprozess in Werne und Langendreer Alter Bahnhof und stärkt den Standort Bochumer Osten“, so die Verwaltung in ihrer Begründung.
Es gehe nun um die Hausaufgaben, die die Stadt leisten müsse, um diese Wünsche in die Realität umzusetzen, wie Christoph Kollmann, Sprecher der Bogestra, auf Anfrage erklärt. „Eine Verlängerung der Stadtbahn wäre ein Gewinn für Bochum, verkehrlich wie städtebaulich, und machte Langendreer als Wohnort für Studenten umso attraktiver.“
Schienen auf der inneren Fahrbahn
Baulich sei eine solche Verlängerung gut machbar: Die Trasse auf der Universitätsstraße sei klar erkennbar. Die Schienen sollen vom Bahnhof Hustadt über eine Rampe auf die innere Fahrbahn der Universitätsstraße geführt werden. 2,8 Kilometer lang ist die Strecke bis zur Straßenbahnhaltestelle Unterstraße, wo ein neuer Umsteigepunkt für Stadt-, Straßenbahn und Bus entsteht.
Drei Brücken auf dem Weg in den Bochumer Osten, die die Last einer Stadtbahn nicht tragen können, müssten abgerissen und neu gebaut werden, darunter auch die Überquerung der A 43. Vorgesehen ist, die U 35 zwischen Campus und Langendreer im Zehn-Minuten-Takt verkehren zu lassen, abends dann nur noch jede halbe Stunde.
Schon im Nahverkehrsplan 2009 war eine Weiterführung der Stadtbahn von der Hustadt zur Hochschule vorgesehen. Diese würde nun mit der Verlängerung nach Langendreer durch eine Stichstrecke kombinierbar.
Radverkehr soll einbezogen werden
Die Planungsleistungen müssen Unterlagen beinhalten, die Förderanträge antragsreif machen. Zudem sollen die genauen Kosten berechnet werden. Derzeit werde mit Betriebskosten in Höhe von 2,2 Millionen Euro jährlich gerechnet.
Die Radverkehrsführung zwischen Universitätscampus und Langendreer sind ebenso einzubeziehen wie der normale Straßenverkehr. So müsste eine Abstimmung mit Straßen-NRW mit Blick auf den sechsspurigen Ausbau der A 43 erfolgen.