Bochum. . Wohnbauland ist in Bochum so teuer wie nie. Der Grundstücksmarktbericht 2017 offenbart Preisanstiege in vielen Bereichen. Kein Ende in Sicht.

  • 2745 Kaufverträge über Grundstücke und Immobilien wurden 2016 in Bochum abgeschlossen
  • Wohnbauland ist so teuer wie noch nie in der Stadt. Aber auch andere Preise haben weiter angezogen
  • Eine Entwicklung, die nach Einschätzung der Experten offenbar in Zukunft anhält

Der Aufwärtstrend auf dem Immobilienmarkt setzt sich fort. Zwar sind der Geld- und Flächenumsatz 2016 gegenüber dem Vorjahr gesunken, insgesamt wechselten 1,1 Millionen Quadratmeter und 531 Millionen Euro den Besitzer (2015: 1,4 Millionen qm/579 Millionen Euro). Aber es wurden deutlich mehr Kaufverträge abgeschlossen: 2745 Verträge über den Kauf von Grundstücken und Immobilien meldeten die Notare dem Gutachterausschuss, der nach Auswertung von 2202 Kontrakten den Grundstücksmarktbericht 2017 erstellt hat. Ein Trend ist dabei unverkennbar: „Bochum boomt“.

Die Preise haben deutlich angezogen“, sagt Tim Mausbach-Judith, Vorsitzender des Gutachterausschusses. Es gebe „massive Steigerungen“ bei den Preisen etwa für Eigentumswohnungen, Ein- und Zweifamilienhäusern und Doppelhaushälften. Extrem ist vor allem der Preisanstieg bei neu errichteten Eigentumswohnungen. Binnen zwei Jahren stieg der Quadratmeterpreis von 2440 auf 2940 Euro (+20,5 Prozent; Grafik) an. „Und im Moment ist kein Ende abzusehen“, sagt Tanja Lausberg (43), Geschäftsführerin des Gutachterausschusses, über die Preisentwicklung auf dem gesamten Grundstücks- und Immobilienmarkt.

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Gekennzeichnet ist dieser Markt weiterhin von einem regen Austausch privater Käufer und Verkäufer untereinander, Stadt, Unternehmen und Genossenschaften spielen dabei nur eine untergeordnete Rolle. Etwa 90 Prozent aller Geschäfte wickeln Privatleuten untereinander ab. Typisch ist außerdem, dass ein Großteil der Verträge unter Bochumern abgeschlossen wird. 76 Prozent der Käufer kommen aus der Stadt. Allerdings wächst der Anteil auswärtiger Käufer (Grafik). Vor allem aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis, aus Essen und Dortmund kommen die Erwerber.

Abgeschlossen wurden im vergangenen Jahr vor allem Verkäufe von Wohnungseigentum (965) sowie von Ein- und Zweifamilienhäusern (593). Von 170 unbebauten Grundstücken, die den Besitzer gewechselt haben, waren allein 71 Wohnbauflächen.

Der Durchschnittspreis für unbebaute Grundstücke ist derweil 2016 auf 298 Euro je Quadratmeter (2015: 277 Euro/qm) gestiegen und hat damit einen neue Rekordmarke erreicht.