bochum. . Vom Kernreaktor bis zum Käfigkampf: Beim Festival „Stranger than fiction“ im Kino Endstation sind ausgewählte Dokumentationen zu sehen.

Einer begleitet zwei Bierbrauer, der nächste steigt mit einem Mixed-Martial-Arts-Kämpfer in den Ring, die dritte zeigt zwei Frauen beim Street-Dance-Wettstreit: Die Dokumentarfilme, die beim Festival „Stranger than fiction“ gezeigt werden, sind so vielfältig wie das Leben – und vielleicht genau deshalb beim Publikum so beliebt.

Zum neunten Mal zeigt das Kino Endstation in Kooperation mit der Kinogesellschaft Köln von Freitag (27.) bis Mittwoch (1.2.) einen bunten Strauß an Dokus, von denen einige womöglich nie wieder zu sehen sein werden. „Manche Filme haben bereits auf anderen Festivals für Furore gesorgt, aber haben keinen Verleih“, sagt Kinoleiterin Nina Selig.

So ist ein Besuch des Festivals, das auch in Duisburg, Essen und Dortmund stattfindet, oftmals die einzige Chance, die nicht selten witzigen und kurzweiligen Dokus überhaupt zu Gesicht zu bekommen. Hier die wichtigsten Beiträge aus dem Festivalprogramm. Meist sind die Filmemacher bei den Vorstellungen mit dabei.

Bierbrauer Helmut kämpft gegen Windmühlen.
Bierbrauer Helmut kämpft gegen Windmühlen. © Miriam Pucitta

Beer Brothers

In „Beer Brothers“ porträtiert der Regisseur Michael Chauvistré zwei Brüder: Bierbraumeister Helmut kämpft in Deutschland gegen Windmühlen, während Bruder René in China mit dem gleichen Beruf Erfolge ohne Ende feiert. Zur Vorstellung werden ausgesuchte Biersorten aus dem Ruhrgebiet gereicht (Freitag, 27.1.,19 Uhr).

Martha & Nicki

In dem 90-minütigen Streifen der Schwedin Tora Mkandawire Mårtens geht es um Martha und Niki, die einen Street-Dance-Battle nach dem nächsten gewinnen. Ganz oben angelangt, geht ihnen jedoch ein wenig die Puste aus... Die Hip-Hop-Tänzer der Herner Tanztruppe Renegade sind mit dabei (am Samstag, 28.1., 19 Uhr).

Erzähl es niemandem

Dramatisch und anrührend: Dass die Journalistin Randi Crott jüdische Eltern hat, erfährt sie erst als Erwachsene. Aus der „Liebesgeschichte meiner Eltern“ ist vor vier Jahren ein berührendes Buch entstanden, das nun auch Thema des Dokumentarfilms „Erzähl es niemandem“ ist. Regisseur Klaus Martens und Randi Crott sind bei der Vorstellung anwesend (am Sonntag, 29.1., 17 Uhr).

Fighter

Andreas Kraniotakes ist Profi in einer umstrittenen Sportart: Mixed Martial Arts, einem Kampf fast komplett ohne Regeln. Regisseurin Susanne Binninger porträtiert den Kämpfer und ist im Kino zu Gast (Sonntag, 29.1., 19.30 Uhr).

Return of the Atom

Kaum zu glauben: In Finnland wird seit dem Jahr 2004 ein Kernreaktor gebaut. Es ist der erste seit der Katastrophe von Tschernobyl, doch der Meiler wird einfach nicht fertig. „Das ist wie beim Berliner Flughafen, nur viel absurder“, meint Kinoleiterin Nina Selig. Regisseur Mika Taanila ist am Abend zu Gast (Mi., 1.2., 19 Uhr).

Karten für das Festival

Das Festival „Stranger than fiction“ findet am 27.1. bis 1.2. im Kino Endstation im Bahnhof Langendreer, Wallbaumweg 108, statt. Karten: 8, erm. 7 Euro an der Kinokasse. Reservierung unter Tel. 0234 / 687 16 20 oder Mail: info@endstation-kino.de