Bochum. Wieder haben in Bochum abgestellte Autos gebrannt. Die Polizei geht von Brandstiftung aus. Dieses Jahr brannten schon 13 Wagen in Bochum.
- Ein Zuzuki brannte in der Nacht zu Sonntag an der Josephinenstraße aus, auch ein Astra brannte im Innenraum
- Die Polizei geht von Brandstiftung aus, hat aber bisher keinen Tatverdächtigen gefasst
- Mittlerweile sind in Bochum seit August schon 13 geparkte Autos in Flammen aufgegangen
Und schon wieder haben in der Nacht in Bochum zwei geparkte Autos gebrannt. Die Serie wird immer rätselhafter und weiter sich auch räumlich aus. Sie begann im August in Weitmar mit mehreren Fällen, setzte sichim November in Langendreer fort und ereilte nun auch Grumme. Mittlerweile sind 13 Autos – alles Klein- und Mittelklassewagen – stark beschädigt oder völlig zerstört worden. Die Kripo glaubt an Brandstiftung.
In der Nacht zum vergangenen Sonntag erwischte es einen sieben Jahre alten Suzuki Swift an der Josephinenstraße 236, wenige Schritte von der Castroper Straße entfernt und direkt unter einem Schulweg-Warnschild. Der Kleinwagen brannte vollständig aus. Rund 50 Meter weiter entlang der Josephinenstraße, an der A40-Unterführung, brannte es im Innenraum eines 14 Jahre alten Astra Caravan.
13.000 Euro Sachschaden
Demnach handelt es sich um zwei verschiedene Brände und nicht – wie von der Polizei zunächst irrtümlich gemeldet – von einem Übergreifen der Flammen von einem Auto auf das andere. Der Sachschaden beträgt rund 13 000 Euro.
Die Restspuren des Suzuki-Wracks sind auf der stark befahrenen Josephinenstraße auch am Montag noch deutlich zu erkennen. Verkohlte Autoteile und Glassplitter blieben auf dem Parkstreifen liegen. Der Wagen wurde von der Polizei beschlagnahmt, am nächsten Donnerstag wird er untersucht.
Die Brandserie hat etwas Unheimliches, denn in fast allen Fällen ist kein Tatmotiv bekannt. Ist es am Ende bloße Zerstörungswut? Die Polizei geht von einem oder mehreren Serientätern aus. Festgenommen wurde aber bisher niemand.
Nur in einem Fall scheint ein Tatmotiv bekannt
Nur in einem der Fälle, einem Brandanschlag auf eine Autowerkstatt in Weitmar am 20. Oktober, geht die Polizei von einem politischen Motiv aus. Die Werkstatt gehört einem Mann (58), der wegen des Vorwurfs der Volksverhetzung und des Verbreitens von Nazi-Symbolen auf „Facebook“ vor dem Amtsgericht angeklagt ist. Unbekannte zündeten drei Autos vor der Werkstatt an. Auf einer Internetseite mit linksextremistischen Inhalten tauchte ein anonymes Bekennerschreiben auf. Alle anderen Fälle scheinen damit aber nichts zu tun zu haben. „In allen Fällen sind die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen“, sagte am Montag ein Polizeisprecher.
Die Brandserie löst vereinzelt Angst aus. Autobesitzer fürchten, dass es eines Nachts auch ihr Fahrzeug vor der Tür treffen könnte.