Bochum. Das Land Nordrhein-Westfalen macht in den nächsten elf Jahren erhebliche Mittel für die Modernisierung der Bochumer Hochschulen locker. Allein in die Sanierung der Ruhr-Uni werden 290 Millionen Euro gepumpt.
Die Landesregierung hat mit den Hochschulen konkrete Modernisierungs- und Sanierungsmaßnahmen in Höhe von insgesamt zwei Milliarden Euro verabredet. Innovationsminister Andreas Pinkwart und Finanzminister Helmut Linssen unterzeichneten gestern in Bochum die entsprechenden Bewilligungen für die Hochschulen an der Ruhr.
Zwei Milliarden Euro
Die zwei Milliarden Euro sind die erste Stufe eines Acht-Milliarden-Programms, das die Landesregierung für Hochschulmodernisierung aufgelegt hat. „Das sind erhebliche Investitionen”, stellte Linssen fest, „unser Ziel ist es, mit diesen Mitteln den Modernisierungsstau an den Hochschulen aufzulösen.” „Mit dem Modernisierungsprogramm gehen wir an die Grenze des Machbaren. Was während des laufenden Betriebs an Baumaßnahmen umsetzbar ist, wird auch gemacht", betonte Pinkwart. Der Hochschulbau sei zwischen 1990 und 2005 „dramatisch vernachlässigt” worden. „Wir reparieren jetzt die Sünden der Vergangenheit”, so Pinkwart.
Die Investitionen bedeuten wegen der schwierigen Haushaltslage einen „enormen Kraftakt”, so Linssen, dennoch sei er notwendig: „Wir wollen Studien- und Forschungsbedingungen, die unsere Hochschulen so attraktiv und konkurrenzfähig wie möglich machen.” Finanziert werden die Mittel über Kredit-Neuaufnahmen.
Dringlichster Modernisierungsbedarf
Den dringlichsten Modernisierungsbedarf aller Hochschulen im Land hat die Ruhr-Uni. Wie mehrfach berichtet, ist in den vergangenen Jahren ein Hochschul-Sanierungsplan aufgelegt worden, der die Komplett-Modernisierung der Riesen-Immobilie bis 2022 vorsieht. Insgesamt werden die Kosten für die Aufwertung der baulich maroden Einrichtung auf rund eine Milliarde Euro hochgerechnet. Mit dem gestern von Linssen und Pinkwart frei gegebenen Mitteln in Höhe von 290 Millionen Euro will der landeseigene Bau- und Liegenschaftsbetireb - als Besitzer der Hochschule - die RUB baulich-technisch weiter auf Vordermann bringen.
Zukünftige Maßnahmen
Zu den zukünftigen Maßnahmen gehören der Bau eines neuen Institutsgebäudes D in der G-Reihe (Gesellschaftswissenschaften), der mit fast 80 Millionen Euro zweitdickster Batzen. Der Neubau soll als Puffer/Ausweichquartier dienen, wenn die G-Altgebäude Zug um Zug saniert werden.
Weiter sieht die Vereinbarung die Modernisierung und Sanierung der Versuchshalle IC, des Flachbaus IC, sowie die Kernsanierung der A- und B-Gebäude der Ingenieure vor.