Was lange währt: Am 8. Oktober 2009 eröffnet Frank Goosen tatsächlich seine neue Kabarett-Bühne neben dem „Riff”. 400 Zuschauer passen hinein, Promis wie Dieter Hildebrandt haben bereits zugesagt

Verdächtig lange war es still geworden um Frank Goosens große Pläne, neben dem „Riff” eine neue, richtig schöne Bühne für Kabarett und Kleinkunst zu eröffnen. Nach dem gefeierten Vorab-Abend vor ausverkauftem Haus, der vor punktgenau einem Jahr stattfand, sollte das noch immer namenlose Theater eigentlich schon im vergangenen Oktober seine feierliche Eröffnungs-Premiere erleben. „So war das damals zumindest angestrebt”, erklärt Marco Ortu, der als künstlerischer Leiter die Bühne betreuen wird. „Aber schnell wurde uns klar, dass wir diesen Termin nicht einhalten konnten.”

Trockene Tücher

Wenn Goosen und Ortu im Laufe des Jahres etwas gelernt haben, dann dies: „Wir mussten es langsam angehen lassen und warten, bis wirklich alles in trockenen Tüchern ist”, so Ortu. „Schließlich hat noch niemand von uns bislang eine eigene Bühne eröffnet.”

Doch das Theater kommt, und jetzt trägt es sogar endlich einen Namen! „Café Industrie” wird es heißen.

Am ehemaligen Bochumer Hauptbahnhof, wo seit mehr als 15 Jahren das „Riff” nur einen Steinwurf vom Bermuda-Dreieck entfernt Parties und Konzerte veranstaltet, wird das „Café Industrie” am 8. Oktober 2009 seine Eröffnung feiern. Kleinkunst, Kabarett und Comedy sollen hier ebenso eine feste Heimat finden wie Literatur, Jazz und Chanson. Rund 400 Sitzplätze wird das Theater haben. „Damit schließen wir eine große Lücke in der Veranstaltungslandschaft der Innenstadt”, ist sich Marco Ortu sicher.

A-Liga

Mit einer Kapazität von 400 Plätzen ist das „Café Industrie” groß genug, um die A-Liga der bundesweit bekannten Künstlerszene nach Bochum zu locken. Kabarettisten wie Hagen Rether, Fritz Eckenga und Wladimir Kaminer hätten schon ihre Zusage signalisiert, berichtet Ortu. Auch Dieter Hildebrandt, der Grand Signieur des deutschen Kabaretts, will im „Café Industrie” auftreten. „Mündlich hat er uns für 2010 bereits zugesagt.” Rund 100 Gastspiele pro Jahr sind geplant.

Und natürlich möchte auch Frank Goosen selbst das neue Theater als feste Spielstätte fleißig nutzen. Für das Kulturhauptstadtjahr 2010 ist zudem der Startschuss für ein jährlich stattfindendes Literaturfestival vorgesehen, das sich zu einer festen Größe im literarischen Leben des Ruhrgebiets und möglichst auch darüber hinaus entwickeln soll, so hoffen es die Veranstalter.

Neue Heimat

Das Macondo-Festival, das bislang gezwungenermaßen ziellos zwischen verschiedenen Spielstätten hin und her pendelte, soll bereits im November seine neue, exklusive Heimat im „Café Industrie” finden. „Auf einer Linie mit dem Schauspielhaus und dem Bermuda-Dreieck entsteht hier ein starkes Stück Bochumer Urbanität”, so Marco Ortu. „Im Jahr der Kulturhauptstadt 2010 könnten wir nicht besser aufgestellt sein.”

Überhaupt erst möglich gemacht hat die Eröffnung des „Café Industrie” übrigens der Bermuda-König Leo Bauer. Sein langjähriger Geschäftspartner Dirk Steinbrecher wird das Café betreiben. Doch bis es soweit ist, sei noch eine Menge zu tun, berichtet Marco Ortu: „Das Theater und das neue Foyer werden noch groß umgebaut. Da liegt bis zur Eröffnung im Oktober ein ordentliches Stück vor uns.”

Alle Infos finden sich auf: http://www.cafe-industrie.de/