Bochum. . Die Kripo hat bei der Fahndung nach dem Uni-Vergewaltiger eine Person gefasst. Sie ist aber unschuldig. Beide Taten wurden vom selben Täter begangen.

  • Bei der Fahndung nach dem Vergewaltiger von der Bochumer Uni gab es eine erste Festnahme
  • Der Mann ist aber unschuldig, das ergab ein DNA-Abgleich
  • Fest steht aber, dass der Täter vom 16. November und vom 6. August ein und dieselbe Person ist

Bei der Jagd nach dem Vergewaltiger von der Bochumer Ruhr-Uni hat die Polizei eine erste Person festgenommen. Wie Oberstaatsanwalt Andreas Bachmann, Leiter der Ermittlungen, am Mittwochmittag auf WAZ-Anfrage sagte, wurde am Dienstagnachmittag ein Mann festgenommen, auf den die Täterbeschreibungen zutrafen und der auch Ähnlichkeiten mit dem am Montag veröffentlichten Phantombild aufwies.

Am Mittwochmorgen wurde er nach einer Nacht in Polizeigewahrsam wieder entlassen. Denn der Mann ist unschuldig. Seine DNA stimmte nicht mit den Täterspuren am Opfer überein, wie eine sofort in Auftrag gegebene Untersuchung in der Essener Rechtsmedizin ergab.

Studentin Cosima Quirl.
Studentin Cosima Quirl. © Ingo Otto

Gleichwohl steht jetzt fest, dass der Täter, der am 16. November in dem Laerholzwäldchen eine Studentin vergewaltigt hat, dieselbe Person ist, die am 6. August eine 21-jährige Frau auf der Straße „Auf dem Kalwes“ in Höhe des Königsbuscher Wäldchens – ebenfalls in Uni-Nähe – sexuell attackiert hatte. Auch das wurde durch einen DNA-Abgleich herausgefunden, wie Bachmann mitteilte.

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Die Suche nach dem Täter ging am Mittwoch intensiv weiter. „Es gibt eine Vielzahl von Hinweisen aufgrund der Phantombilder, denen nachgegangen wird“, so Bachmann. Gleichzeitig geht die Polizei jetzt rund um die Uni verstärkt Streife, sowohl in Uniform wie in zivil.

„Ich merke, dass ich auch häufiger erschrecke und mich umdrehe“

Unter Studentinnen ist das Thema jetzt ständig präsent. „Ich gehe sonst immer quer durch den Laerholzwald, das mache ich jetzt nicht mehr“, sagt die 22-jährige Studentin Cosima Quirl am Mittwochvormittag auf der Schinkelstraße, die das Laerholzwäldchen teilt. „Ich merke, dass ich auch häufiger erschrecke und mich umdrehe.“ Und weiter: „Ich bin wütend, dass das hier passieren kann, dass ich mich nicht mehr sicher fühle.“ Vorher habe sie sich hier aber durchaus sicher gefühlt. „Ich versuche, Situationen zu vermeiden, in denen ich abends allein noch irgendwo lang gehe.“

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Auch die 27-jährige Ruhr-Uni-Studentin Alona (den vollen Namen mochte sie nicht nennen) aus der Ukraine macht sich Sorgen. „Unter meinen Freunden herrscht Angst“, sagte sie am Mittwoch am Laerholzwäldchen. Ab 18 Uhr, im Dunklen, würden fast keine Menschen mehr über die Schinkelstraße gehen. Sie habe gedacht, dass Deutschland sicher sei. Wenn sie in der Gegend unterwegs sei, würde sie manchmal zum Scheine laut mit ihrem Handy telefonieren, weil sie sich dann sicherer fühle.

Auch Anneliese Zeiler (78) hat von dem Vergewaltiger gehört. Als sie am Mittwoch zufällig in Tatortnähe unterwegs war, sagte sie: „Ich bin von Natur aus nicht sehr ängstlich. Aber ich verstehe die Studentinnen, dass sie sich Sorgen machen. Das ist für die jungen Frauen ein schreckliches Erlebnis.“