Bochum.. Die Polizei fahndet jetzt mit einen Phantombild nach dem Täter, der am Mittwoch in der Nähe der Bochumer Uni eine Studentin (27) vergewaltigt hatte.
Der unbekannte Täter, der am vergangenen Mittwochnachmittag eine junge Studentin in der Nähe des Uni-Centers vergewaltigt hatte, zeigt Ähnlichkeiten mit dem Mann, der am 6. August ebenfalls in Uni-Nähe über eine weitere Frau (21) sexuell hergefallen ist.
Die Kripo veröffentlichte am Montag ein Phantombild des Täters vom Mittwoch: geschätzt 30 bis 35 Jahre alt, rund 1,75 Meter groß, dunkler Hauttyp. Das passt im Grunde auch zu der Beschreibung des Sexualtäters vom 6. August. Damals hatte ein unbekannter Mann eine 21-jährige Frau auf der Straße „Auf dem Kalwes“ in Höhe Königsbuscher Wäldchen sexuell attackiert.
Massen-DNA-Test wird vorbereitet
Oberstaatsanwalt Andreas Bachmann sagt, dass DNA-Spuren der Täter in einem Labor untersucht würden. Ein Ergebnis liege noch nicht vor. Noch kein Ergebnis gibt es auch von der geplanten DNA-Reihenuntersuchung, die die Staatsanwaltschaft bereits Anfang Oktober zu dem Fall „Auf dem Kalwes“ angekündigt hatte. Bis zu 600 Männer im Umkreis des Tatortes sollen aufgefordert werden, eine DNA-Probe abzugeben. Der Massen-DNA-Test wird noch immer vorbereitet, sagt die Polizei.
Die neuerliche Sex-Attacke in Uni-Nähe hat teilweise für weitere Verunsicherung gesorgt. Die junge Frau war am Mittwoch gegen 16.45 Uhr auf der Überführung der Max-Imdahl-Straße über dem Hustadtring von dem Täter von hinten ergriffen und in das benachbarte Wäldchen zwischen Schinkel- und Laerholzstraße gezogen worden. Oberstaatsanwalt Bachmann sagt, dass der Täter nicht nur „ein vollendetes Sexualdelikt“ begangen habe, sondern auch einen „Angriff gegen den Hals“. Ob mit oder ohne Waffe, verriet Bachmann nicht. Das Opfer sei leicht verletzt worden. Psychisch sei es allerdings „sehr angeschlagen“.
"Studidorf" wird umzäunt
Das Verbrechen beunruhigt umso mehr, als dass seit 2015 ein unbekannter Spanner am „Studidorf“ an der Laerholzstraße 7 bis 13 sein Unwesen treibt, in der Nähe zum letzten Tatort. Ob er etwas mit den beiden Sexualdelikten zu tun hat, ist zwar unklar. Trotzdem: Der Vermieter, das Akafö, lässt wegen des Spanners jetzt einen Zaun um die Gebäude bauen.
Zeugen zufolge tritt dort in unregelmäßigen Abständen ein Mann in der Dunkelheit vor die Studierendenwohnungen im Erdgeschoss und guckt durch die Fenster, mal mit, mal ohne Leuchte. „In diesem Sommer war es ganz besonders schlimm“, berichtet eine betroffene Bewohnerin. Der Täter habe sogar schon durchs Fenster gefilmt und mit einem Handy durch den Schlitz eines auf Kipp stehenden Fensters geblitzt. Vor ein paar Tagen sei er zwar von einem Zeugen festgehalten worden, habe sich aber losreißen können. Fast alle Bewohnerinnen hätten mittlerweile ein Innen-Rollo angebracht, sagt die Studentin. Auch bei ihr selbst habe der Spanner zweimal in die Wohnung geleuchtet. Angst habe sie nicht, aber es sei „sehr unangenehm“. Und: „Es ist krass, dass das schon so lange anhält.“
Wohnheime keine Festungen
In der vorigen Woche haben das Akafö und die Polizei deshalb einen Infoabend in der Max-Kade-Halle veranstaltet. Die Studierenden wurden informiert, wie sie sich richtig verhalten sollten. 14 haben sich angemeldet, aber nur drei seien erschienen.
Ein Student äußerte die Kritik, dass das Akafö erst so spät reagiert habe und zum Beispiel keine Kameras installiert hat. Akafö-Sprechr Peter van Dyk sagt aber: „Man kann unsere Wohnheime nicht zu Festungen umbauen.“ Die Sicherheit sei Aufgabe der Polizei. Trotzdem sei man „sehr betroffen“ über die Vorfälle. „Das Wohlbefinden der Mieter ist unser A und O.“