Bochum. 60 Beschäftigte bangen in Bochum um ihren Arbeitsplatz. Mit dem „internationalen Kostendruck“ begründet der KSB-Konzern den Schließungsplan.
- Pumpen- und Armaturenhersteller will sein Bochumer Werk schließen
- 60 Beschäftigte würden ihren Arbeitsplatz verlieren
- Betriebsrat wirft Unternehmensführung Manipulation vor
Bochum droht der Verlust eines weiteren Industriebetriebs. Im März 2017 will die KSB AG mit Sitz in Frankenthal (Pfalz), ein weltweit agierender Pumpen- und Armaturenhersteller mit weltweit fast 16 000 Beschäftigten sein Werk an der Freudenbergstaße in Hamme schließen. 60 Beschäftigte bangen um ihren Arbeitsplatz und fühlen sich unfair behandelt.
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„Die haben uns schlecht gerechnet“, wirft der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Bernd Schmidt (58) der Unternehmensleitung vor. Der Schließungsbeschluss fuße auf einem „manipulierten Controllingbericht“, wie er sagt. „Das Werk Bochum war in 52 Jahren nie in den roten Zahlen und hat seinen Umsatz 2015 von elf auf 14 Millionen Euro gesteigert.“ Für 2016 sei trotz der niedergeschlagenen Stimmung in der Belegschaft ein weiteres Plus zu erwarten.
Internationaler Kostendruck zwinge Bochumer Firma zur Schließung
Mit dem „internationalen Kostendruck“, so Sprecher Ulrich Bingenheimer, begründet der KSB-Konzern den Schließungsplan, nur 13 Servicekräfte sollen vor Ort bleiben. Die Produktion von Ersatzteilen und der Nachbau älterer Produkte werde künftig im oberfränkischen Pegnitz oder in Halle (Sachsen-Anhalt) erfolgen. „Wir versuchen, die Belange der Bochumer Belegschaft angemessen zu berücksichtigen“, so Bingenheimer.
Am 27. Oktober beginnen die Gespräche zwischen Geschäftsführung und Betriebsrat, an deren Ende ein Sozialplan stehen könnte. Die Belegschaft hat ein Durchschnittsalter von 49 Jahren, ist zum überwiegenden Teil seit langem im Unternehmen und besteht vor allem aus Facharbeitern und Industriekaufleuten.