Bochum. Bochumer Nutzer der Warn-App “Nina“ wundern sich, warum sie erst spät vom Großbrand im Bergmannsheil erfuhren. Ein Feuerwehrsprecher gibt die Antwort.
Um 2.35 Uhr wurde die Bochumer Feuerwehr alarmiert und schon auf dem Weg zum Einsatzort war den Rettern klar: Das ist kein kleiner Zimmerbrand. Zu dem Zeitpunkt waren Rauch und Flammen schon über dem Bergmannsheil-Krankenhaus zu sehen. Von da an gab es für die Rettungskräfte alle Hände voll zu tun: Die Flammen mussten gelöscht, über 100 Patienten aus dem brennenden Gebäude gerettet werden.
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Deren Arbeit wurde dann auch am Freitagvormittag von allen Seiten gelobt. Von Bochums Oberbürgermeister Thomas Eiskirch und NRW-Innenminister Ralf Jäger, aber auch von zahllosen Menschen im Netz. Was vielen aber auch auffiel: Die von der Landesregierung gepriesene Warn-App Nina informierte die Bürger reichlich spät über den Großbrand. Erst gegen 9 Uhr erreichte Bochumer Nutzer dort eine Meldung mit der Empfehlung, Fenster und Türen wegen des Rauchs geschlossen zu halten.
"Personal wurde für andere Aufgaben benötigt"
"Wir haben Nina heute als Informations-, nicht als Warnsystem genutzt", erklärte ein Feuerwehrsprecher auf Nachfrage unserer Redaktion. In den ersten Stunden des Einsatzes sei das Personal für andere Aufgaben benötigt worden: "Die Leitstelle war ausgebucht."
Zudem hielten Stadt und Feuerwehr die Öffentlichkeit auf anderen Kanälen stets auf dem aktuellen Stand: Die erste Pressemitteilung verschickte die Feuerwehr gegen sechs Uhr, fast zeitgleich erschien der erste Tweet der Stadt.
Eine Gefahr für die Bevölkerung habe nicht bestanden, erklärt er. "Jeder, der schon einmal einen Grill angezündet hat, weiß: Rauch ist nicht gesund." Allerdings sei der Rauch auch bei diesem Brand nach oben abgezogen und habe sich dadurch stark verdünnt. Das hätten die Messungen ergeben, die die Knappschaft am Einsatzort vorgenommen hatte. (dor)
Tote bei Feuer im Bochumer Bergmannsheil