Bochum. Bund und Land finanzieren Forschungsbau „ZESS“ mit 28 Millionen Euro. Ansiedlung auf ehemaligem Opel-Gelände soll Sogwirkung für weitere Unternehmen haben.
Svenja Schulze ist ein gern gesehener Gast in Bochum. Immer wenn die NRW-Wissenschaftsministerin vorbei kommt, gibt es gute Nachrichten für die Stadt und die Ruhr-Universität. Mal legt sie den Grundstein für den Neubau eines Uni-Gebäudes, dann eröffnet sie einen Forschungsbau. Nun ging es im Rathaus um den nächsten Forschungsbau und 28 Millionen Euro, die Bund und Land dafür zu Verfügung stellen. Auf dem ehemaligen Opelgelände, das jetzt als Mark 51/7 firmiert, soll ab 2018 und bis 2021 der Forschungsbau „ZESS“, ein Zentrum im Zukunftsfeld Industrie 4.0, entstehen.
Gründerquartier
Schulze unterzeichnete dazu zusammen mit RUB-Rektor Axel Schölmerich, Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD) und Rolf Heyer, Geschäftsführer Bochum Perspektive, eine Absichtserklärung. Der „Letter of Intent“ enthält Zielsetzungen der Kooperationspartner. Er beschreibt ein künftiges, innovatives Wissenschafts- und Gründerquartier auf Mark 51/7 und den vorgesehenen Zeitplan.
Die Ruhr-Uni hat dafür zunächst 13.000 Quadratmeter von der Bochum Perspektive gekauft. Auf weitere 62.000 Quadratmeter hält sie ein Vorkaufsrecht. Am Ende werden es 7,5 Hektar der Gesamtfläche sein. Die Frage, wie viel Geld die Universität dafür in die Hand genommen hat, ließen die Beteiligten unbeantwortet. Thomas Eiskirch: „Damit keine Gerüchte entstehen: Er liegt über dem Gutachterpreis.“
Wirtschaftsstruktur sichtbar machen
Weit wichtiger war der Ministerin, den Rektor und den Oberbürgermeister auf die Bedeutung und Strahlkraft dieses Forschungsbaus hinzuweisen. „Es ist ein Meilenstein der Stadtentwicklung und ein toller Impuls für die Fläche“, sagte Eiskirch. „Die Ansiedlung des Forschungsbaus entlang der Wittener Straße wird die Ansiedlung weiterer Unternehmen nach sich ziehen. Es war von Anfang an unser Ansinnen, die Wirtschaftsstruktur da sichtbar zu machen. Die Ruhr-Uni schafft Arbeitsplätze für alle. Das ist nicht nur für die oberen Zehntausend.“
70 Arbeitsplätze werden es zunächst im Forschungsbau selber sein, perspektivisch aber sollen durch die Ansiedlung anderer Unternehmen eben weit mehr entstehen. Es sei toll, was die Ruhr-Universität mache, ergänzte Svenja Schulze. „Stadt, Land und Ruhr-Uni schreiben Geschichte. Es ist der vierte Forschungsbau in Folge, den die Uni bekommt. Die Ruhr-Uni ist bundesweit anerkannt und betreibt exzellente Forschung. Sie ist eine der forschungsstärksten Universitäten des Bundes. Diese Forschungsbauten geben enorme Impulse nicht nur für Forscher, sondern auch für Gründer und uns alle.“