Bochum. . Eine Spezialanfertigung des Fahrrads hat es erst ermöglicht: Seit 1989 transportiert Heribert Rasch trotz Straßenschäden bis zu 300 Kilogramm schwere Klaviere durch die Stadt.
- Heribert Rasch arbeitet bewusst CO2-frei
- Klavierkenner verknüpft Hobby mit Beruf
- Spezialanfertigung für das Fahrrad unterstützt nachhaltigen Klaviertransport
Schon mal ein Klavier um die Ecke fahren sehen? Befestigt auf einem Fahrrad? Nein, es handelt sich dabei nicht um einen Scherz, auch nicht um die „Versteckte Kamera“. Klaviere auf dem Fahrrad zu transportieren, gehört zum Konzept des Bochumer Händlers Heribert Rasch seit der Gründung seines Unternehmens 1989. Der 60-Jährige liefert die Klaviere seiner Kunden seit 27 Jahren mit dem Fahrrad aus und hebt sich so auf pfiffige Weise von normalen Transportfirmen ab.
Bei einem Umzug kann immerhin eine Menge schief gehen, besonders wenn das geliebte Klavier mit auf Reisen muss. In solchen Fällen kann man sich an den Klaviertransport an der Kohlenstraße 12 wenden. Je nach Modell kosten diese großen Musikinstrumente locker mehrere Hundert Euro. Auch wenn andere Transportunternehmen ebenso gewissenhaft für schwere Gegenstände zuständig sind, können Pianisten ihr Instrument in die Hände des Bochumers legen. Dem Klavierverkäufer ist es wichtig, so oft es geht umweltschonend zu arbeiten. Und das geht am besten mit dem Fahrrad: „Mit den Jahren stieg mein Umweltbewusstsein“, sagt er.
Ungläubiges Staunen
Nicht nur, dass seine Idee seit fast 30 Jahren positiv für Aufsehen sorgt, sie kommt auch der Umwelt zugute. Wenn Postboten auf ihren Fahrrädern unterwegs sind, interessiert das so gut wie niemanden. Ist schließlich nichts Ungewöhnliches, auf diesem Weg seine Lieferung zu erhalten. Ganz anders ist es bei Heribert Rasch, wenn er mit einem Klavier auf dem Fahrrad um die Ecke geradelt kommt. Da schauen Passanten schon erstaunt hinterher. Bei schönem Wetter sieht man ihn bei der Arbeit in der Stadt. „Die meisten können es kaum glauben. Man sieht nur ungläubiges Staunen“, sagt der Klaviertransporteur, der betont, dass es sich bei seinen Radtouren keineswegs um reine Werbemaßnahmen handelt.
Heribert Rasch hat seine Leidenschaft fürs Fahrradfahren mit seinem Beruf verknüpft. Um all das zu ermöglichen, bedarf es einer Spezialanfertigung für sein Fahrrad. Erst dadurch kann er diese schweren Transporte überhaupt bewältigen. Immerhin wiegt ein Klavier gerne mal bis zu 300 Kilo.
Nur kurze Strecken sind möglich
Dazu muss es noch sicher verladen werden, da Bochum bisweilen über gewisse ländliche Unebenheiten verfügt. Wichtig: „Abfahrt und Ziel dürfen nicht mehr als sechs Kilometer auseinander liegen“, erklärt Rasch. Für den Transport darüber hinaus greifen er und sein Team dann auch auf den klassischen Kleintransporter zurück.