Bochum. . Es ist ein Alumni-Treffen der besonderen Art. Prof. Dr. Jürgen Bock, Präsident der Hochschule,bittet vier seiner Vorgänger zum Gespräch. Chancen und Perspektiven sind das Thema.
- Treffen soll jährlich wiederholt werden
- Gespräch über den Wandel der Hochschule und der Hochschulpolitik in den vergangenen Jahrzehnten
- Stellenwert der Fachhochschulen insgesamt und der der Hochschule Bochum ist gewachsen
Es kommt nicht so oft vor, dass sich Rektoren oder Präsidenten von Hochschulen mit ihren Vorgängern intensiv austauschen. Der eine räumt den Chefsessel, packt seine Sachen ein, der andere nimmt Platz im Chefsessel, packt seine Sachen aus und versucht dann, die Hochschule nach seinen Ideen und Idealen zu führen. Es geht auch anders.
Professor Dr. Jürgen Bock ist seit Februar Präsident der Hochschule. Er hatte die Idee, vier seiner Vorgänger zum Gespräch, zum Austausch über die Hochschule, ihre Zukunft und Vergangenheit zu bitten. Es war ein Alumni-Treffen der besonderen Art. Und es war eins, das wiederholt wird. Darin waren sich die Rektoren/Präsidenten schnell einig.
So saßen sie also in großer Runde, der aktuelle Präsident der Hochschule Bochum, Prof. Dr. Jürgen Bock, gemeinsam mit seinen Vorgängern, Prof. Dr. Heinz Becker (Rektor von 1989 – 1997), Prof. Dr. Martin Grote (Rektor von 19897– 2002), Prof. Dr. Reiner Dudziak (Rektor von 2002 – 2006) und Prof. Dr. Martin Sternberg (Präsident von 2006 – 2016). Sie sprachen über den Wandel der Hochschule und der Hochschulpolitik in den vergangenen Jahrzehnten und versuchten zudem, die Chancen und Perspektiven für die Hochschule auszuloten.
„Es war eine lockere, aber auch konzentrierte und sachliche Gesprächsrunde, bei der auch aktuelle Themen nicht fehlten“, sagte Detlef Bremkens, Pressesprecher der Hochschule. „Eines der spannendsten ist die Absicht der Landesregierung, die Hochschulpaktmittel zu verstetigen. Natürlich begrüßen dies die NRW-Hochschulen. Allein für die Fachhochschulen geht es um 100 Millionen Euro jenseits des Jahres 2021. Die Frage allerdings, wie diese Mittel verteilt werden, ist noch nicht entschieden.“ Verteilungskämpfe habe es immer gegeben, sagte dazu Prof. Becker. „Insgesamt aber sehe ich die positive Entwicklung der Fachhochschulen.“ Zu seiner Amtszeit baute die Hochschule ihre internationalen Kontakte auf, etwa in die asiatische Metropole Singapur. Bereits in den 90er Jahren habe eine Diskussion begonnen, die die Hochschule bis heute begleitet: Wie interdisziplinär kann und soll eine Fachhochschule sein?
Ein wichtiges Gesprächsthema war die weitere Entwicklung der Hochschule. Prof. Becker verwies dabei auf die Wichtigkeit der pädagogischen Ausbildung. Prof. Grote stellte die Hochschule als Weiterbildungsanbieter in den Mittelpunkt. Prof. Dudziak appellierte, die Hochschule wie ein Unternehmen im Bildungsmarkt zu betrachten, das Angebot, Nachfrage und Wettbewerb im Blick hat. Prof. Sternberg hob den Bildungsauftrag hervor, dem die Fachhochschulen gerecht werden sollten. Bange wurde den Rektoren/Präsidenten in Anbetracht der Herausforderungen, der sich die Hochschule stellen muss, nicht. Prof. Bock: „Denn dass der Stellenwert der Fachhochschulen insgesamt und der der Hochschule Bochum gewachsen ist, ist offensichtlich.“