Bochum. . Im Sozialtarifvertrag zwischen Opel und der IG Metall ist von einer zukunftsfähigen Lösung die Rede. Zweieinhalb Jahre später ist diese noch nicht in Sicht.

Es ist eine der letzten Hängepartien aus dem Sozialtarifvertrag, den die Adam Opel AG und die IG Metall im November 2013 geschlossen haben. Was wird aus der Ausbildungswerkstatt im ehemaligen Werk II in Langendreer? Opel hat sich verpflichtet, sie „als festen Bestandteil der Verbundausbildung zukunftsfähig zu gestalten“, wie es in dem Vertrag heißt. Zweieinhalb Jahre später liegt immer noch keine Lösung auf dem Tisch.

Der Betriebsrat hatte zwischenzeitlich mit juristischer Hilfe versucht, Informationen einzuholen, weil, so Betriebsratsvorsitzender Murat Yaman, „die Geschäftsleitung nicht bereit war über das Thema Berufsausbildung zu verhandeln“. Nun seien „die Weichen für diese schwierigen Gespräche gestellt worden“. Die Übernahme ausgelernter Azubis, eine bedarfsorientierte Ausbildung von Logistik-Fachkräften und die Entwicklung der Berufsausbildung, die Opel im Joint Venture mit dem Tüv Nord betreibt, zu einer „zukunftsfähigen Lernfabrik“ sind der Arbeitnehmervertretung wichtig.

Ruhr-Uni ist möglicher Opel-Partner

Als potenzieller Opel-Partner gilt die Ruhr-Uni, die seit 2009 eine Lernfabrik aufbaut und mit der das Unternehmen nach Auskunft eines Sprechers auch Gespräche führt; zumal im Sozialtarifvertrag ausdrücklich steht, mit der Initiative Lernfabrik würden die Voraussetzungen geschaffen, die Berufsausbildung zukunftsfähig zu gestalten. Neben wissenschaftlicher Kompetenz kann die Uni auf Kooperationen mit anderen Unternehmen verweisen, so Prof. Bernd Kuhlenkötter. Partner sind etwa Automatisierungsspezialisten wie ABB, Phönix Contact oder Festo. Und sie verfügt in der früheren Wollschläger-Zentrale in Langendreer, die derzeit umgebaut wird, über eine geeignete Immobilie.

Das ist wichtig, weil die aktuelle Opel-Ausbildungswerkstatt bereits als kurzfristig zur Verfügung stehende Gewerbefläche gehandelt wird. Zumindest ist sie, das bestätigt ein Unternehmenssprecher, Teil der Gespräche, die Opel momentan mit mehreren Partnern zum Thema Lernfabrik führe. Wo diese künftig stehen und wer sie betreiben wird, sei noch ungewiss. Möglich sei auch eine Kooperation mit mehreren Partnern.

Eines steht fest. Bis Anfang 2018 muss eine Lösung für die 20 Ausbilder sowie momentan gut 100 Azubis von Opel und von Verbundpartnern her. Denn dann haben die letzten Opelaner ausgelernt; 40 hatten kurz vor der Werksschließung noch ihre Lehre begonnen.