Bochum. . Auch die eigene Sammlung soll demnächst dauerhaft zu sehen sein. Dafür wird die Villa Marckhoff für den täglichen Museumsbetrieb fit gemacht.

Dem Kunstmuseum stehen in den kommenden Monaten große Neuerungen ins Haus. Nicht nur das Dach des Neubaus, das aus den frühen 80er Jahren stammt, erfährt eine grundlegende Sanierung. Auch die ehrwürdige Villa Marckhoff direkt nebenan wird fit gemacht für den Museumsbetrieb. Dort soll die eigene Sammlung, die aus Exponaten einiger renommierter Künstler besteht, eine dauerhafte Heimat finden.

Die Arbeiten am Dach haben vor wenige Wochen begonnen. „Rein geregnet hat es bei uns zum Glück noch nicht, doch der Unterhalt des Gebäudes ist für uns wahnsinnig wichtig“, sagt Museumsleiter Dr. Hans Günter Golinski. „Hier werden oft wertvolle Exponate gezeigt, da können wir kein Risiko eingehen, dass diese Schaden nehmen könnten.“

Entworfen wurde der Museumsneubau von den dänischen Architekten Jørgen Bo und Vilhelm Wohlert im Jahr 1983 – und auch mehr als 30 Jahre später ist Golinski froh über die großen, hellen Ausstellungsräume, die von allen Seiten mit natürlichem Licht durchflutet werden. „In vielen Museen wirken die Räume wie abgeschottet von der Außenwelt, das ist bei uns nicht der Fall“, sagt er.

Die Villa Marckhoff direkt neben dem Kunstmuseum soll zur Heimat für die eigene Sammlung werden – so zumindest der ehrgeizige Plan
Die Villa Marckhoff direkt neben dem Kunstmuseum soll zur Heimat für die eigene Sammlung werden – so zumindest der ehrgeizige Plan © Ingo Otto / FUNKE Foto Services

Einige Instandhaltungsarbeiten wurden im Laufe der Jahre bereits durchgeführt – so wurde etwa das Lichtsystem auf LED umgestellt. Für Ulrich Taruttis von den Zentralen Diensten der Stadt hat jetzt die spannende Phase begonnen, das Dach auf Vordermann zu bringen. Dazu zähle u.a. eine Modernisierung des Wasserablaufs auf dem Flachdach. Auch seien beim Bau des Gebäudes Materialien wie Blei oder Tombak verwendet worden, die heute nicht mehr üblich seien: „Wir sind dabei, in Absprache mit dem früheren Büroleiter dies nachzuvollziehen und zu verbessern“, so Taruttis. Etwa 600.000 Euro soll die Dachsanierung kosten.

Erste neue Ausstellung zum Luther-Jahr 2017

Während der Bauphase wird im zweiten Obergeschoss des Museums keine Ausstellung stattfinden können. Etwa im Frühjahr nächsten Jahres könne es dort weitergehen, hofft Golinski. So plant das Museum eine Ausstellung zum Luther-Jahr 2017: Vor 500 Jahren verfasste Luther seine 95 Thesen.

In der Zwischenzeit will das Museum nicht schließen, sondern kleinere Ausstellungen auf die Beine stellen: „Wir planen da eine Reihe schöner Projekte.“

Herzensangelegenheit für den Museumschef

Die zweite Baustelle betrifft die Villa Marckhoff. Dass dort in wenigen Jahren die eigene Sammlung gezeigt werden könnte, ist für Golinski eine Herzensangelegenheit. „Dies würde ich meinem Nachfolger eines Tages gern mit auf den Weg geben“, sagt Golinski, der sich in etwa vier Jahren aus dem täglichen Geschäft zurückziehen will.

Doch dafür sind in der mondänen Villa mehr als nur Verschönerungsarbeiten notwendig. Auch eine komplette Neusicherung der Statik sei erforderlich, berichtet Ulrich Taruttis. „Wir denken, dass in zwei Wochen der Bauantrag fertig wird“, sagt er. Bei positivem Bescheid könnten die Arbeiten etwa in drei Monaten beginnen. Wann die Villa aber genau öffnen könnte, darüber kann man bislang nur spekulieren. Womöglich Ende 2017 könnte es soweit sein.

Bild von Francis Bacon wird in Monaco ausgestellt

Rund 4000 Werke von teils renommierten Künstlern befinden sich im städtischen Besitz: darunter Bilder von Ernst Ludwig Kirchner und Frantisek Kupka. „Liegende Figur“ von Francis Bacon ist gerade für eine Ausstellung in Monaco ausgeliehen. Der ehrgeizige Plan, die Sammlung dauerhaft zu zeigen, ist eines der großen Ziele für Hans Günter Golinski, seit er im Jahr 1997 Direktor des Museums wurde. „Das spricht für die große Qualität des Hauses und ist wichtig für die Identifikation.“