Bochum. Der interessierte Blick in die Bochumer Galerien und Museen fördert viel Abwechslung zu Tage.

Haus der Geschichte

Im Haus der Geschichte des Ruhrgebiets geht die sehenswerte Fotoausstellung „Abriss in Bruckhausen – Ein Stadtteil wird vernichtet“ mit Fotografien von Bernd Langmack zu Ende. Seit 2011 wurden im Duisburger Norden 121 in Nachbarschaft zum Stahlwerk der ThyssenKrupp Steel liegende, teils gründerzeitliche Häuser abgerissen. Für 172 Millionen Euro entstand auf der freien Fläche ein Grüngürtel und eine sechs Meter hohe Lärmschutzwand, die Stahlwerk und Ortsteil trennt. Das Vorhaben war höchst umstritten: Nicht wenige kritisierten die Maßnahme als Kahlschlag und systematische Zerstörung gewachsener Stadt- und Wohnstrukturen. Langmack hat in Bruckhausen fotografiert, seine Ausstellung ist ein Dokument der radikalen Veränderung von städtischem Lebenraum. Zur Finissage am Freitag (17.6.) wird um 18 Uhr der Film „Bruckhausen – Ein Stadtteil kämpft“ gezeigt. Anschließend Diskussion (Clemensstraße 17, Eintritt frei).

Kunstmuseum

Begleitend zur aktuellen Hauptausstellung „Das autonome Bild“ präsentiert das Kunstmuseum bis 7. August eine Kollektion mit Werken aus der eigenen Sammlung. Die Maler Emil Schumacher (1912-1999) und Gerhard Hoehme (1920-1989) stehen im Fokus, also zwei der bedeutendsten Vertretern der informellen Kunst. Ein spontaner Schaffensprozess, Formoffenheit, gestischer Farbauftrag und die Betonung der Materialität der Farbe kennzeichnen ihr künstlerisches Schaffen, dessen Quellen im Unbewussten lokalisiert werden. Gezeigt wird eine Auswahl aus dem umfangreichen Gemälde- und Grafikbestand, den das Kunstmuseum von diesen beiden wichtigen Künstlern besitzt (Kortumstraße 147, Öffnungszeiten Do-Di. 10-17 Uhr, Mi. 10-20 Uhr, Mo. geschlossen).

Bochumer Künstlerbund

Im Haus Kemnade läuft bis zum 26. Juni mit „Blattschuss“ der zweite Teil der Übersichtsausstellung des Bochumer Künstlerbundes anlässlich seines 70-jährigen Bestehen. Morgen (18. 6.) wird um 15 Uhr zu einem Künstlergespräch mit Teilnehmern von „Kemnade II“ eingeladen. Gabi Moll, Irmgard Maurer, Uta Hoffmann und Tatiana Carneiro dor Reis stellen sich und ihre Arbeiten vor (15 h, An der Kemnade 10, HAT, Eintritt frei).

Antikenmuseum

Eine Führung durch die Sonderausstellung „Sammeln – Verstehen. 50 Jahre Antiken in den Kunstsammlungen der Ruhr-Universität“ gibt’s am Sonntag (19.6.). Kaum bekannt ist, dass die RUB die größte Antikensammlung im Ruhrgebiet besitzt, Grundstock ist die Sammlung Dr. Karl Welz mit 420 Vasen, Marmorskulpturen, Keilschrifttäfelchen, Glas, Ägyptiaka sowie 2800 Münzen. Die Schau nimmt anhand der Objekte Welz’ Sammeln von den 20er Jahren über die Zeit des Nationalsozialismus bis in die Nachkriegsjahre in den Blick; zum anderen geht es ums „Verstehen“, d.h. die wissenschaftlichen Fragen an die Objekte, um ihre Bedeutung als Zeugen antiker Kulturen zu würdigen (14.30 Uhr, Universitätsforum gegenüber Audimax, Eintritt 3 Euro).

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