Bochum. Weil die Grenzwerte für Formaldehyd gesenkt worden sind, fallen an der RUB die Sezierkurse aus. Medizinstudenten schreiben an Hannelore Kraft.
An der Ruhr-Universität ist ein länger bekanntes Problem erneut in den Vordergrund gerückt. Wegen verschärfter Luft-Grenzwerte für das Konservierungsmittel Formaldehyd waren die sogenannten Präp-Kurse bereits im Wintersemester abgesetzt worden. Deutschlandweit.
In einem offenen Brief an NRW-Minister-Präsidenten Hannelore Kraft (SPD) und mit einer Unterschriftensammlung beschweren sich die Medizinstudenten nun erneut über den Ausfall der Kurse. Die Ruhr-Uni sei die einzige Hochschule in NRW, an der keine Lösung für dieses Problem gefunden worden sei. „Wir sind der Meinung“ heißt es im Brief, „dass das Lehren und Lernen am menschlichen Körper im Fach Anatomie essenziell für unsere medizinische Ausbildung ist“.
Protest vor dem Audimax in Bochum
Die Medizinstudenten wollen ihr Protestschreiben kommende Woche an die Ministerpräsidentin und den zuständigen Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB) übergeben. Darüber hinaus versammeln sie sich am Montag, 27. Juni, um 11.15 Uhr vor dem Audimax der Ruhr-Uni, um ihrem Protest Nachdruck zu verleihen und weitere Unterschriften zu sammeln.
„Wir hoffen“, sagt dazu Dr. Barbara Kruse, Dezernentin der Hochschulkommunikation, „dass wir zum Wintersemester zumindest eine Interimslösung anbieten können. Was die anderen Unis ausprobiert haben, haben wir auch probiert. Bei uns gibt es halt besondere Bedingungen, da ist es mit den baulichen Maßnahmen schwierig. Wir verstehen die Studierenden. Die Präp-Kurse haben, auch historisch bedingt, eine besondere Bedeutung.“ (ebbi)