Bochum-Langendreer. 16 Doppelhaushälften und 13 Einfamilienhäuser entstehen ab Sommer auf der Brachfläche an der Ovelacker Straße. Stadt baut Erschließungsstraße.

Die Tage der Brachfläche an der Ovelacker Straße sind gezählt. Wo man früher zur Kirmes ging, werden bald Häuser stehen. Bereits im Sommer will die Stadt eine Erschließungsstraße bauen, ehe im Anschluss der Wohnungsbau beginnen soll. Geplant sind dort laut Bebauungsplan 896 16 Doppelhaushälften und 13 Einfamilienhäuser. Eine gute Nachricht für kinderreiche Familien, die in Bochum nach einer passenden Bleibe suchen.

Rund vier Monate wird laut Thomas Plackert vom Tiefbauamt der Bau der Straße dauern. Von der Ovelacker Straße 28/30 aus macht sie einen Bogen nach Norden und endet in einem Wendehammer. Die Stichstraße wird sechs Meter breit sein und zu einem verkehrsberuhigten Bereich ausgebaut. „Dafür sorgen drei Baumscheiben und sechs versetze Parkplätze“, so Plackert.

Kontaminierten Boden austauschen

Über ein Trennsystem wird das Neubaugebiet künftig entwässert. Das Schmutzwasser wird an den Mischwasserkanal in der Ovelacker Straße angeschlossen, das Regenwasser über einen Regenwasserkanal in einer Mulden-Rigolen-Versickerungsanlage nördlich des Areals auf einem städtischen Grundstück zur Versickerung gebracht. Später ist dann der Anschluss an den Langendreer Bach vorgesehen.

Die Baukosten belaufen sich auf 374.000 Euro und werden komplett vom Investor getragen. Rund 116.750 Euro kostet der Straßenbau, knapp 233.359 Euro der Kanalbau. Vier neue Straßenleuchten schlagen mit 14.149 Euro zu Buche, das Verlegen neuer Versorgungsleitungen mit 9746 Euro. Der Investor muss laut Thomas Plackert auch dafür sorgen, etwaigen kontaminierten Boden auszutauschen. Ein entsprechender Hinweis kam aus der Bezirksvertretung Ost.

"Brachfläche wird als wilde Müllkippe missbraucht"

Beim Bau der Stichstraße wird es nach Angaben der Verwaltung nur zu geringen Beeinträchtigungen des Verkehrs kommen. Was für das von Baustellen leidgeplagte Langendreer eine wichtige Nachricht ist. Schließlich wird um die Ovelacker Straße herum weiterhin fleißig an der Straßenbahnerweiterung gearbeitet. In diesem Zusammenhang wurde der ehemalige Kirmesplatz zuletzt als Ausweichparkplatz genutzt. „Diese Möglichkeit fällt ja nun bald weg, dann wird es knapper mit den Parkplätzen“, sagt Torsten Schlimm vom Tiefbauamt.

Bürger zeigen kein Interesse an Einwohnerfragestunde

Zum Rohrkrepierer entwickelt sich die vor einigen Monaten nach einem Vorstoß der AfD eingeführte Einwohnerfragestunde zu Beginn einer jeden Bezirksvertretungssitzung. „Bisher gab es noch keine einzige Anfrage“, stellte Bezirksbürgermeisterin Andrea Busche (SPD) jetzt fest.

Die Einführung dieser Fragestunde wurde im Januar kontrovers diskutiert, weil für Bürger ohnehin die Möglichkeit besteht, in einer Sitzungsunterbrechung Rederecht zu bekommen.

Wenn nach den Sommerferien die Hauptstraße für den Verkehr wieder frei ist (wir berichteten), wird die Unterstraße, von der die Ovelacker Straße abgeht, zur Einbahnstraße. „Dann wollen wir das längsseitige Parken zumindest auf einer Seite der Unterstraße ermöglichen“, so Schlimm.

Ein Problem haben er und die Kollegen von der Verwaltung mit der Bebauung des Kirmesplatzes letztlich aber weniger. Schlimm: „Aktuell wird die Brachfläche leider als wilde Müllkippe missbraucht.“