Bochum. Nach seinem Tod werden schwere Vorwürfe gegen Sascha Lewandowski bekannt. Gegen ihn wurde nach WAZ-Informationen wegen des Verdachts des Kindesmissbrauchs ermittelt.

  • Nach dem Suizid von Sascha Lewandowski gibt es Hinweise darauf, dass die Polizei vor seinem Tod gegen den Ex-Fußballtrainer ermittelt hat.
  • Offenbar ging es dabei um den Verdacht des Kindesmissbrauchs.
  • Im März war Lewandowski als Trainer des Zweitligisten Union Berlin wegen eines Burn-Outs zurückgetreten.

Die Nachricht vom mutmaßlichen Selbstmord des ehemaligen Bundesliga-Trainers Sascha Lewandowski hat viele Menschen erschüttert. Womöglich sind schwerwiegende Vorwürfe gegen den Bochumer Hintergrund des Suizids. Nach Informationen der WAZ wurde gegen den 44-Jährigen wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs eines Kindes ermittelt. Staatsanwaltschaft und Polizei haben bislang offiziell jede Stellungnahme zu diesem gravierenden Vorwurf verweigert.

Im März war Lewandowski als Trainer des Zweitligisten Union Berlin wegen eines Burn-Outs zurückgetreten. So die offizielle Mitteilung des Vereins, die auf Lewandowskis Wunsch veröffentlicht worden war.

Doch das ist offenbar nicht die ganze Wahrheit: Die Bild meldete am Donnerstagabend, Lewandowski sei am vergangenen Freitagabend von der Polizei in Dortmund angetrunken (0,88 Promille) bei einer Fahrzeugkontrolle angehalten worden. Er sei nicht allein gewesen. Laut SAT 1 habe die Polizei seine Kleidung sichergestellt, er habe sich von einem Polizisten Kleidung ausgeliehen.

Lewandowski verbrachte die Nacht in Polizeigewahrsam

Das deckt sich mit Informationen unserer Redaktion, die noch weit drastischer sind. Von den Behörden werden diese offiziell nicht bestätigt, die Quellen sind jedoch glaubwürdig: Lewandowski fuhr demnach mit seinem Auto im Dortmunder Bahnhofsviertel. Er kennt sich dort aus, weil er in der Westfalenmetropole aufgewachsen ist. Die Polizei stoppte ihn, mit im Auto saß ein zwölf Jahre alter Junge. Offenbar hegten die Beamten den Verdacht eines sexuellen Missbrauchs. Sie nahmen Lewandowski fest, die Nacht zum Samstag soll er im Polizeigewahrsam verbracht haben.

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Die Beweislage muss nicht ganz eindeutig gewesen sein. Denn anders als bei anderen Fällen des sexuellen Missbrauchs eines Kindes unter 14 Jahren wurde von der Staatsanwaltschaft kein Haftbefehl beantragt. Lewandowski kam nach einigen Stunden wieder frei, muss aber nach WAZ-Informationen einen heftigen Streit mit seiner Lebensgefährtin gehabt haben. Konsequenz: Er verbrachte die Nacht zum Sonntag in einem Hotel.

Die Partnerin reiste danach beruflich ins Ausland. Er sei in die Wohnung zurückgekehrt. Dort habe er einen Abschiedsbrief sowie ein Testament verfasst und sich getötet.

Staatsanwaltschaft verweist auf laufendes Verfahren

Offiziell bestätigt ist all das nicht. Denn die Polizei in Bochum, die am Donnerstagmorgen noch den Tod des 44-Jährigen bestätigt hatte, darf seitdem nichts mehr sagen. Auskunft darf nur noch die Staatsanwaltschaft geben. Das bringt wenig, denn Staatsanwalt Andreas Bachmann sagt offiziell, dass er in einem laufenden Verfahren keine Auskunft geben wird. Man müsse erst einmal ermitteln, ob Lewandowski tatsächlich durch Selbstmord aus dem Leben schied.

Der nächste Schritt ist die Nachfrage des Journalisten im Justizministerium NRW in Düsseldorf. Marcus Strunk, Sprecher von Justizminister Thomas Kutschaty, versucht es rein hypothetisch: „Wir verbreiten keine Gerüchte. Und wenn der Verdächtige tot ist, gibt es kein Ermittlungsverfahren mehr, um Vorwürfe aufzuklären.“