Bochum. . Beim Elektromobilitäts-Tag auf dem Dr.-Ruer-Platz zeigten Hersteller, was E-Auto heute schon können. Zum Beispiel selbstständig einparken.
Der Fortschritt der Technik ist wahrlich rasant: Vor nicht allzu langer Zeit galt schon eine Zentralverriegelung mit Fernbedienung als technische Finesse oder ein Bordcomputer mit Navigationsgerät. Besucher des Elektromobilitäts-Tages in der Bochumer Innenstadt konnten am Samstag den neuesten Streich aus dem Hause Tesla bestaunen: ein Auto, dass fast von alleine fährt, ferngesteuert über eine App im Smartphone.
„Man kann einfach das Auto vor der Garage abstellen, es per App ansteuern, und es parkt selbstständig ein“, schwärmt Andreas Allebrod von Drive-Carsharing. Die Kehrseite des Fortschritts: Das Auto sammelt Daten über sämtliche Fahrten und sendet sie zur Mutterfirma Tesla in die USA.
Bogestra als Vorreiter
Das technische Wunderwerk war der Blickfang der E-Auto-Messe, aber nicht der einzige Programmpunkt: Ganz normale E-Autos, die die Umwelt schonen, ohne Daten zu sammeln, luden zur Probefahrt ein, verschiedene Stände gaben Infos rund ums Thema und zahlreiche Akteure der Elektromobilität stellten sich vor. So auch die Bogestra. Mit 15 Hybridbussen hat das Unternehmen die größte Hybridflotte unter den Verkehrsbetrieben NRWs. Dennoch: Es sind nur 15 Busse von insgesamt 288, die in Bochum und Gelsenkirchen fahren.
„Ohne Fördermittel ist es im Moment auch noch nicht wirtschaftlich“, erklärte Jürgen Böttcher von der Bogestra: In der Anschaffung seien die Hybridfahrzeuge 50 bis 70 Prozent teurer, dabei spare man bloß acht bis zwölf Prozent der Kraftstoffkosten. Doch darum gehe es nicht: „Wir wollen ja ein Zeichen setzen.“ Zumal der technische Fortschritt ja nicht auf sich warten lässt.
In die Infrastruktur investieren
Worauf nahezu alle warten, die ein Elektro- oder Hybridauto haben, beziehungsweise sich eines anschaffen wollen: bessere Batterien. Im Moment müssen die meisten Wagen nach etwa 100 Kilometer wieder mit Strom aufgeladen werden. Und die Ladesäulen für die E-Autos sind noch lange nicht Standard an Rasthöfen und Tankstellen. Bernd Hoose, E-Auto-Besitzer und begeisterter Befürworter von Elektromobilität, findet, dass die Politik genau da etwas machen müsste, wenn sie ernsthaft einen Wandel auf den Straßen sehen will.
„Diese Förderung von 4000 Euro pro E-Auto sehe ich eher kritisch“, sagt er. „Die meisten Händler haben diese Rabatte schon vorher gegeben, von sich aus. Das Geld hätte man viel sinnvoller in die Infrastruktur investieren können.“ Wer wissen will, wo die nächste Ladesäule steht, dem empfiehlt Hoose die Website goingelectric.de. Dort gibt es ein Verzeichnis aller Stromtankstellen in Deutschland.