Das Maiabendfest ist jetzt ein anerkanntes Kulturgut
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Bochum. . Ältestes Bochumer Brauchtumsfest wird in die Liste der Immateriellen Kulturerbe NRW aufgenommen.Für OB Eiskirch ist das „eine Auszeichnung für die ganze Stadt“.
Das Maiabendfest wird in die Liste der NRW-Kulturerbe aufgenommen. „Damit sind wir der erste Träger in Bochum“, betont der Vorsitzende der Maiabendgesellschaft, Karl-Heinz Böke, während sich Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD) über „eine „Auszeichnung für die ganze Stadt“ freut.
Vor einem Monat feierten die Maischützen das 628. Maiabendfest. Das Brauchtum geht auf Graf Engelbert III. von der Mark zurück. Der Legende nach stiftete er das Fest anno 1388, weil ihn die Bochumer Bürger bei der großen Dortmunder Fehde unterstützt hatten: Tapfere Bochumer Junggesellen eroberten Harpener Vieh zurück, das von bösen Dortmunder Burschen gestohlen worden war. „Niemand weiß, ob die Legende, so wie wir sie pflegen, haltbar ist. Immerhin aber ist der erste Junggesellenhauptmann Jacobi 1769 geschichtlich überliefert“, bekräftigt Karl-Heinz Böke die stolze blau-weiße Tradition des 450-Mitglieder-Vereins.
Bräuche, Wissen, Fertigkeiten
Diesem Urteil schließt sich das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport an. In diesen Tagen erhielt Böke die Nachricht, dass die Bewerbung der Maiabendgesellschaft um die Aufnahme in das Landesverzeichnis des Immateriellen Kulturerbes erfolgreich war. Damit solle „die Bedeutsamkeit des Bochumer Maiabendfestes ausgedrückt werden, welches sich durch stetige Anpassung an den gesellschaftlichen Wandel erhalten hat und Aspekte von Junggesellen-, Mai- und Schützenbrauchtum vereint“, heißt es in der Begründung der Landesjury in Düsseldorf.
Maiabendfest lockt tausende
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Für die Auszeichnung infrage kommen orts- und landestypische Bräuche, Wissen und Fertigkeiten, die nicht nur erhalten, sondern fortwährend neu gestaltet werden. Neben den Maischützen umfasst die NRW-Liste erst vier weitere Kulturgüter: den Rheinischen Karneval, das Schützenwesen an Rhein und Ruhr, die Flussfischer an Rhein und Sieg sowie den Osterräderlauf in Lügde im Kreis Lippe.
Der Eintrag in die NRW-Liste eröffnet die Chance, auf Empfehlung des Landes auch als nationales Kulturerbe anerkannt zu werden. „Das ist unser Ziel“, sagt Böke, der in 14 Tagen einen Antrag bei der Landesstelle in Paderborn stellen will. Dabei sei bereits die NRW-Würdigung „der Höhepunkt meiner Vorstandsarbeit“, sagt der 72-Jährige, der im Mai für eine dritte dreijährige Amtszeit wiedergewählt wurde.
„Wohl nur ein Traum“ bleibe für die Maischützen das Erreichen der letzten Stufe: der Titel als Unesco-Weltkulturerbe, mit dem sich im Ruhrgebiet bislang nur die Essener Zeche Zollverein schmücken darf.
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