Bochum. Der Lehrstuhl für Kriminologie an der Ruhr-Universität will herausfinden, wie es um das Sicherheitsgefühl der Bochumer steht. Studie beginnt Ende Mai.
Beinahe jeden Tag meldet die Polizei Raubüberfälle, Einbrüche oder Gewaltattacken. Ist das Leben also insgesamt unsicherer geworden? Oder werden ganz einfach nur mehr Straftaten angezeigt? Ändert sich also vor allem die Wahrnehmung?
Der Lehrstuhl für Kriminologie an der Ruhr-Universität will es für Bochum genau wissen: Die Wissenschaftler schreiben Ende Mai rund 3500 zufällig ausgewählte Bürger an. Diese können sich an einer Online-Befragung zum Thema Kriminalität beteiligen.
Sicherheits- und Unsicherheitsgefühl
Erhoben wird beispielsweise, wie viele Bochumer im vorigen Jahr Opfer einer Straftat wurden. Die Befragten sollen sich darüber hinaus zu ihrem Sicherheits- und Unsicherheitsgefühl äußern, zu Problemen in ihrem Wohnumfeld und zu ihrer Zufriedenheit mit der Polizeiarbeit.
Mit der Studie knüpft der Lehrstuhl an eigene frühere Untersuchungen an: Bereits 1975, 1986 und 1998 wurden die Bochumer zu ähnlichen Themen befragt. Die Ergebnisse dieser Studien hätten seinerzeit der Polizei und der Stadt Entscheidungshilfen an die Hand gegeben und geholfen, Probleme zu lösen, teilt die Ruhr-Uni mit.
Wenn die Ergebnisse der Befragung „Bochum IV“ ausgewertet sind, liegen erstmals in Deutschland Informationen darüber vor, wie sich Kriminalitätsbelastung und Verbrechensfurcht über einen Zeitraum von mehr als 40 Jahren in einer Stadt verändert haben.