Bochum. Kunstverein Kulturrat präsentiert Objekte und Gemälde des Dortmunder Künstlers Cornelius Grau unter dem Titel „Ich seh den Wald vor lauter Bäumen nicht...“

Der Kunstverein Kulturrat lädt zu seiner dritten Ausstellung des Jahres 2016 ein. Unter dem Titel „Ich seh’ den Wald vor lauter Bäumen nicht...“ präsentiert der Dortmunder Künstler Cornelius Grau Installationen, Objekte und Malerei.

Beim Hereinkommen in die Galerie im Kulturmagazin Lothringern fällt einem der alte Satz von Nina Hagen ein: „Alles so schön bunt hier!“ Knallige Farben sind eine Spezialität von Cornelius Grau, er setzt sie gezielt und plakativ ein wie weiland die Konstruktivisten à la Piet Mondrian.

Naive Fantasien

Mit deren streng geometrischen Abstraktionen hat der Dortmunder allerdings nichts zu tun, er mag es verspielter. Graus Themen sind der Wald und die Bäume. In immer neuen Wendungen und Gebilden werden deren organische Formen in Kunstobjekte verwandelt. Wörtlich gemeint: die ausgesägten Baumumrisse, Baumscheiben und die sorgsam geschnittenen Holz-Blätter und Äste sprechen für sich.

Zur Person Cornelius Grau



Cornelius Grau (*1986) studierte 2008-2015 an der Kunstakademie Düsseldorf in der Klasse Prof. Richard Deacon sowie 2011 an der Hochschule für Bildende Kunst in Dresden bei Prof. Monika Brandmeier.

Seit 2012 ist er Mitglied des Künstlerhauses Dortmund. Einzelausstellungen fanden in Stuttgart (2012), Düsseldorf (2013) und Hude (2015) statt.

Kontrastmittel der Zivilisation

In Graus selbst so bezeichneten „naiven Fantasien“ wird die Wirklichkeit vereinfacht, was nicht heißt, dass sie dadurch einfacher zu fassen wäre. Gerade durch die bewusst unfertig wirkende Gestaltung wirken die Skulpturen und Gemälde kontrastreich. Ebenso wie der abgeräumte Wald, der der Flughafen-Startbahn weichen musste, zum Kontrastmittel der Zivilisation wird. Cornelius Graus buntes Spiel wirkt wie überinszeniert. Doch man darf sich nicht täuschen: Gerade die unbedarfte Verspieltheit ist es, die den Kunstbegriff und seine oft elitären Überhöhungen auch ironisiert.

Bis 17.6., Öffnungszeiten: Di. 15–18 Uhr, Do. 18–20 Uhr, Fr. 18–20 Uhr. Info: www.kulturrat-bochum.de