Bochum. . Verdi ruft im Tarifstreit für Dienstag, 26. April, zum Streik auf. Bogestra stellt den Betrieb ein. In Bochum wird es eine große Kundgebung geben.
Auf große Einschränkungen, Verkehrsbehinderungen und eine Kundgebung in der Innenstadt mit Tausenden Teilnehmern muss sich Bochum am nächsten Dienstag, 26 April, einstellen. Die Gewerkschaft Verdi ruft die Beschäftigten der Bogestra, von Stadtverwaltung, Stadtwerken, USB und anderen Einrichtungen zum Warnstreik auf.
Bereits reagiert hat die Bogestra auf diese Ankündigung. Da mehr als 90 Prozent der 2200 Beschäftigen des Nahverkehrsunternehmen gewerkschaftlich organisiert sind, fällt am gesamten Dienstag der Bus- und Bahnverkehr aus. Etwa 400 000 Menschen sind davon betroffen. Sie nutzen täglich die 68 Bus- und neun Bahnverbindungen, die zum Teil über die Stadtgrenzen von Bochum hinaus reichen. „Wir informieren schon jetzt darüber, damit sich unsere Kunden rechtzeitig auf die Beeinträchtigungen einstellen können“, sagt Bogestra-Sprecherin Sandra Bruns. Möglicherweise könnten sich etwa Arbeitnehmer einen Tag frei nehmen oder müssen bei der Fahrt zur Arbeit aufs Auto, möglicherweise auch in Fahrgemeinschaften, oder auf das Fahrrad umsteigen.
Notdienst bei Stadtwerken
Bei den Stadtwerken, deren 750 Mitarbeiter zu 85 Prozent gewerkschaftlich organisiert sind, wird es einen Notdienst geben. „Die Versorgungssicherheit ist gewährleistet“, sagt Sprecher Kai Krischnak.
Verdi-Bezirkschefin Gudrun Müller erwartet derweil einen Tag mit großen Einschränkungen und Verkehrsbehinderungen in einem Ausmaße, „das zumindest ich in Bochum noch nicht erlebt habe“, wie sie gegenüber der WAZ sagte. „Das Autoaufkommen wird sicher deutlich höher sein als sonst.“ Außerdem werden Dutzende von Bussen in der Stadt erwartet. Bochum ist diesmal Standort der Regionalkundgebung von Verdi im laufenden Tarifkonflikt. Dazu werden Tausende von Teilnehmern auch aus den umliegenden Städten, aus Essen, Gelsenkirchen, Oberhausen und Recklinghausen, erwartet. Dem Vernehmen nach wird die Hauptveranstaltung auf dem Bongard-Boulevard ausgetragen. Müller kündigte für Freitag nähere Informationen dazu an.
Der letzte Bus wird nach Auskunft der Bogestra in der Nacht von Montag auf Dienstag fahren, erst in der Nacht darauf werde der reguläre Verkehr wieder aufgenommen. Auch Fahrten durch Fremdunternehmen, von denen es ohnehin nicht viele gebe, so Bogestra-Sprecherin Bruns, würden nicht durchgeführt. Sie macht darauf aufmerksam, dass wegen des Warnstreiks die Mobilitätsgarantie und das Pünktlichkeitsversprechen entfallen. Geschlossen sein werden auch die Kundencenter. „Aus Sicherheitsgründen sind jedoch alle Betriebseinrichtungen sowie Tunnelanlagen bewacht.“
Komba-Kundgebung am Mittwoch
Auch am kommenden Mittwoch, 27. April, wird es in der Stadt zu einer großen Kundgebung kommen. Die Komba-Gewerkschaft in NRW hat vor der dritten Verhandlungsrunde für die Beschäftigten bei Bund und Kommunen zum Warnstreik aufgerufen.
Etwa 5000 Teilnehmer werden zu der zentralen Kundgebung um 11.45 Uhr auf dem Willy-Brandt-Platz vor dem Rathaus erwartet. Zuvor ziehen zwei Demonstrationszüge vom Kirmesplatz an der Castroper Straße und vom Südring/Ecke Uni-Straße dorthin.