Bochum. 35 Aussteller präsentierten diesmal ihre Entwürfe bei der Design-Messe Formart in der Maschinenhalle der Zeche Friedlicher Nachbar.
Was nützlich ist, das soll auch schön sein: Ob Küchen-Accessoires, Schmuckkästchen oder Kleidung – die meisten Menschen legen bei den Gegenständen, die sie täglich gebrauchen, Wert aufs Aussehen. Welche Vielfalt an Gestaltungsmöglichkeiten es gibt, zeigten 35 Designer aus ganz Deutschland bei der Design-Messe Formart in der Maschinenhalle der Zeche Friedlicher Nachbar in Linden.
Wobei, manches ist auch einfach nur hübsch, ohne dass es einen Nutzen haben muss: zum Beispiel die kinetischen Schmuckstücke von Michael Berger. „Es ist das Spielerische, was mich daran fasziniert – das Objekt ist kommunikativ“, sagt er mit Blick auf die silberne Schale, in dessen Mitte lautlos ein weiteres Silberobjekt kreist, fast so, als würde es schweben. Nur durch ein kleines Stück sind die Objekte verbunden – es geht um Tausendstel Millimeter. Daher auch der stolze Preis für den Schmuck mit futuristischem Flair: je nach Objekt bis über 10.000 Euro.
Handgefertigte Pfeffermühlen
Etwas bodenständiger ist da das Handwerk von Hergen Böttcher: Zahlreiche Salz-und Pfeffermühlen stellt er aus, handgefertigt aus Obst- und Zierhölzern. Nach dem Drechseln bestreicht er die Holz-Mühlen mit Öl. Das führt zu der glatten, doch schön holzigen Oberfläche.
Für die junge Modedesignerin Michaela Glasstetter ist die Formart-Messe ein Heimspiel: ihr Atelier steht in Bochum-Werne. „Das Ruhrgebiet ist zwar nicht gerade für Mode bekannt, aber hinter den Kulissen ist viel los. Es gibt viele Designer-Kollektive“, erzählt sie. Ansonsten ist sie lieber auf Mode-Messen in Frankfurt oder Stuttgart unterwegs, wo sie die Gothic-Szene mit ihren Kleidern begeistert. Wobei ihre Mode zwar individuell ist, jedoch keinesfalls so extravagant, dass sie nicht mehr straßentauglich wäre: „Mode soll chic sein, aber auch alltagstauglich.“
Bochumer Design-Preis verliehen
Dass seine Produkte alltagstauglich sind, davon ist Friedrich Barleben fest überzeugt: „Man kann sie als Therapeut nutzen, in der Altenpflege oder auch einfach in der Straßenbahn, um Leute zum Lachen zu bringen“, schwärmt er. Er stellt die tierischen Handpuppen seiner Frau Maria aus.
Die Formart-Messe lobte auch dieses Jahr wieder den Bochumer Design-Preis aus: Gewonnen hat ihn dieses Mal die gebürtige Oberhausenerin Hendrike Roers. Sie stellte am Wochenende komplexe Papier-Mandalas aus.