Bochum. Das Protestcamp vor dem Bochumer Rathaus wird weiter bestehen. Auf den Weg gebrachte Veränderungen werden zwar begrüßt, sie reichten aber nicht aus.
Nach Gesprächen zwischen Vertretern der Stadt und des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF), sollen zukünftig Asylanträge von in Bochum lebenden Flüchtlinge schneller bearbeitet werden.
Dirk Hagebölling, Leiter der Stabsstelle zur Koordinierung der Flüchtlingsarbeit äußerte die Hoffnung, dass das Protestcamp vor dem Rathaus bald Geschichte sei. Unter anderem soll es demnächst eine Außenstelle des BAMF in Bochum geben. Deshalb sei die Notwendigkeit für das Camp nicht mehr gegeben.
Protest geht weiter
Das aber sehen die Menschen, die seit nunmehr fast zwei Wochen vor dem Rathaus protestieren, anders. In einer offiziellen Erklärung heißt es, dass sich die Protestler zwar über die auf den Weg gebrachten Veränderungen freuen würden, dennoch aber bisher nur Selbstverständlichkeiten erreicht worden seien. Die zentrale Forderungen bleibe unerfüllt. „Die Situation in den Flüchtlingslagern bleibt für uns unerträglich“, heißt es in der Erklärung. Deshalb habe man sich entschieden, so lange zu protestieren, bis deutlich wird, wann konkret Asylanträge gestellt werden könnten.
In ihrer Erklärung sprechen die protestierenden Flüchtlinge auch ihren Dank an alle Unterstützer aus: "Wir wollen uns an dieser Stelle auch an die Bochumer wenden, die uns in der ganzen Zeit so viel Menschlichkeit und Verständnis entgegengebracht haben. Ohne die warmherzige Unterstützung der vielen Bochumer hätten wir diesen Protest niemals umsetzen können. Ihnen gilt unser Dank und unsere tief empfundene Anerkennung."