Bochum. . 330 Menschen unterstützen mit einer bestimmten Summe Geld für ein einzelnes Tier. Eheleute Heimann sind seit 2003 dabei. Los ging's mit dem Bären Max.

Generationen von Bochumern kannten Max, den Braunbären aus dem Tierpark. Dr. Klaus-Dieter Heimann hatte sogar eine ganz besondere Beziehung zu dem 2003 verstorbenen Publikumsliebling. Der Arzt ist einer von zurzeit 330 „Tierpaten“ des Zoos – und Max war sein allererstes Patentier. Zurzeit hat Heimann – zusammen mit seiner Frau Anette – sogar sechs.

Die Tierpatenschaften, sagt Zoodirektor Ralf Slabik, seien in den vorigen zwei Jahren „eine Erfolgsgeschichte“ geworden. Die Anzahl derer, die den Tierpark auf diese Weise unterstützen, ist deutlich gewachsen. Ein Pate zahlt für ein bestimmtes Tier pro Jahr die Summe X – und das Geld fließt in die Versorgung des Tieres. Über die Patenschaften erhält der Tierpark jährlich 25.000 Euro. „Das ist ein Drittel der Futterkosten“, so Slabik.

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Heimann und seine Ehefrau gehören zu den besonders treuen Tierpaten. Seit 2003 betreuen sie ununterbrochen ein bestimmtes Tier. Zurzeit haben sie die Alpakas Rosi und Gerolf sowie jeweils einen Kea-Papagei und einen Gelbbrust-Ara. „Ich mag sehr gerne Papageien, weil sie so intelligente Vögel sind und eine Beziehung zu den Menschen aufbauen“, sagt Anette Heimann. Zu Hause habe sie immer Vögel gehabt, auch Papageien. Heute hält sie Wellensittiche.

Ein Teddy und ein Braunbär

Die Patenschaft für Max war übrigens ihre Idee gewesen. 2003 hatte sie sie ihrem Mann geschenkt, zusammen mit einem Teddy. Es heißt natürlich ebenfalls Max.

Das Ehepaar zahlt für die zwei Alpakas jeweils 120 Euro im Jahr. Für die zwei Keas und die zwei Aras jeweils 60 Euro. Macht zusammen 480 Euro. Klaus-Dieter Heimann sagt, dass er mit seinem Paten-Geld den Zoo unterstützen will - und damit sorge er auch dafür mit, dass der Zoo hier in der Nähe seines Wohnortes bleibt. „Für Bochumer ist der Bochumer Tierpark unser Zoo!“ bekräftigt er.

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Die Paten-Preise sind sehr verschieden; das liegt am unterschiedlichen Aufwand beim Futter, der Pflege und der Haltung. Am teuersten ist ein Seehund: 270 Euro. Schließlich frisst er drei bis fünf Kilo hochwertigen Fisch pro Tag und lebt in einem Meerwasserbecken mit aufwendigen Filtersystemen. Günstiger ist die Patenschaft für genügsamere Tiere wie den Tigerpython; er frisst nur einmal im Monat. Sein Preis: 80 Euro. Mindestens kostet eine Patenschaft 50 Euro, so etwa beim Frettchen. Am beliebtesten sind die Pinguine (90 Euro) und die Erdmännchen (100 Euro): Sie haben die meisten Paten.

Der Tierpark zeigt sich für eine Patenschaft auch erkenntlich: mit freiem Eintritt, einer Urkunde, einem Eintrag in die öffentlich ausgehängte Patenschaftstafel und der Einladung zum „Patenschaftstag“ mit zoopädagogischer Führung. Tierpaten, sagt Slabik, seien „Botschafter und Sympathieträger“.

Auch der Schmuckhornfrosch sucht noch einen Paten

Die 330 Tierpaten teilen sich 289 Patentiere. Pro Tier sind mehrere Paten möglich.

Aktuell noch keine Tierpaten haben der Knochenhecht, die Kragenechse, der Schmuckhornfrosch, die Vogelspinne sowie der Teppich- und der Woma Python.

Am Ostersonntag und -Montag gibt es für Besucher im Tierpark zwischen 13 und 17 Uhr eine „tierische Osterrallye“ mit Eiersuchen, Bastelstand und Eierrätsel für Groß und Klein. Am 29. März (19.30 Uhr) hält der NABU im Tierpark einen Vortrag. Titel: „Geheimnisvolles Leben – Die unbekannten Tierstämme“.