Bochum. Dank eines Facebook-Posts und einer aufmerksamen Ex-Fahrschülerin wurden zwei in Bochum gestohlene Fahrzeuge in Gelsenkirchen sichergestellt.
„Ich möchte Ihnen heute unsere Geschichte erzählen, die uns zeigt, dass soziale Netzwerke auch durchaus mal Positives hervorbringen können.“ So beginnt eine Mail, die Bianca Liedtke, von der Verkehrsfachschule in Bochum, jüngst an unsere Redaktion geschickt hat. Denn mit Hilfe von Facebook konnten binnen weniger Stunden zwei Fahrzeuge sichergestellt werden, die der Fahrschule in der Nacht von Freitag auf Samstag gestohlen wurden. Aber der Reihe nach:
Bislang unbekannte Täter verschaffen sich im Schutze der Dunkelheit Zugang zum Gelände der Fahrschule an der Dorstener Straße 415. Die Täter brechen in die Geschäftsräume ein und zertrümmern den Tresor, in dem die Schlüssel der Fahrschulautos aufbewahrt werden. Mit einem weißen Mercedes A-Klasse und einem dunklen VW-Golf verschwinden die Kriminellen wieder unbemerkt.
"Fahndung" mit Facebook-Post
Als der Einbruch und der Diebstahl am Samstag auffallen, nimmt Bianca Liedtke, Ehefrau des Fahrschul-Inhabers Björn Liedtke und hauptberuflich Polizeibeamtin, die Fahndung nach den gestohlenen Autos gewissermaßen selbst in die Hand. Um 12.37 Uhr am Samstagmittag verfasst sie auf der Facebook-Seite des Unternehmens folgenden Eintrag: „Hat jemand in der Nacht irgendetwas Verdächtiges wahrgenommen oder unsere Fahrzeuge in Bochum und/oder Umgebung gesehen? Wir wären dankbar für Hinweise.“ Dazu stellt Liedtke Fotos der beiden entwendeten Autos.
Binnen weniger Stunden wird der Facebook-Eintrag 149 Mal geteilt, tausende Nutzer des sozialen Mediums werden darauf aufmerksam.
Glücklicher Zufall
Zur selben Zeit nimmt eine Ex-Fahrschülerin an diesem Samstag zufällig einen Umweg. In der Nähe des Gelsenkirchener Zoos sieht sie die Fahrschul-Autos auf einem alten Betriebshof. Sie wundert sich zwar darüber, dass die Fahrzeuge dort stehen, macht sich aber nicht weiter Gedanken darum. Später entdeckt sie auf Facebook den Eintrag ihrer alten Fahrschule. „Und was soll ich Ihnen sagen, zwei Stunden, nachdem wir den Post veröffentlicht hatten, wurden wir von einem Facebook-Kontakt angerufen“, berichtet Bianca Liedtke, sichtlich euphorisch.
Kurz darauf stellt die Polizei die Fahrzeuge sicher. Die Schlüssel sind zu dem Zeitpunkt noch in den Fahrzeugen. Sie werden jetzt auf Spuren untersucht. Anschließend können die Liedtkes ihre Autos wieder ihrem Fuhrpark zuführen. Bianca Liedtke ist begeistert. Das klingt bei ihr so: „Danke an alle, die unseren Aufruf weiterverbreitet haben. Ohne diese Unterstützung wären die beiden Autos niemals so schnell aufgefunden worden - wenn überhaupt. Danke Danke Danke.“