Bochum. 200 Freiwillige säubern rund um den Kemnader See mit Zangen und Müllsäcken. Erstmals werden dabei auch zwei Boote eingesetzt.

Etwa 200 passionierte Geocacher befreiten am Samstag bei einer gemeinschaftlichen Müllsammelaktion den Kemnader See von Abfall und Unrat. Sie arbeiteten dabei in mehreren unterschiedlichen Abschnitten. „So sorgen wir dafür, dass alle Bereiche gleichmäßig gesäubert werden“, erklärte Veranstalter Mario Fuchs, der die Aktion mit Unterstützung des Freizeitzentrums Kemnade organisierte.

Bei der vierten Auflage der Aktion gab es neben den drei Laufwegen noch eine Neuerung: Zum ersten Mal standen den Cachern zwei Tretboote zur Verfügung, so dass das Seeufer auch von der Wasserseite her gereinigt werden konnte. „Man sagt den Geocachern immer nach, sie würden durch den Wald trampeln und alles zertreten. Wir möchten zeigen, dass wir auch anders können“, so Fuchs. „Bei unserem Frühjahrsputz kamen in den vergangenen Jahren jeweils etwa zehn Kubikmeter Müll zusammen.“

Dabei finden die Cacher neben Plastikmüll und Getränkedosen auch Kurioses: „Einmal fand ich einen Liegestuhl. Der war zwar schon ein bisschen gammelig aber ansonsten noch durchaus brauchbar“, erzählte Volker Kubiak, der vor allem auch die Gesellschaft beim Frühjahrsputz schätzt. „Normalerweise ist man als Cacher ja eher allein oder zu zweit unterwegs. Da bietet eine solche Veranstaltung eine schöne Abwechslung.“

Umgang mit der Natur lernen

Einen anderen kuriosen Fund machte bei einem Cache vor ein paar Jahren Janine Ziegler, als sie im Gebüsch ein halb zerstörtes, teils noch mit Heringen gesichertes Zelt fand: „Dabei war noch eine verschnürte, undefinierbare Tasche. Das war schon ein bisschen unheimlich.“

Beim Einsammeln des Mülls eifrig mitgeholfen hat auch ein älteres Paar mit seinem Enkelkind. „Wir nehmen die Kleine regelmäßig auf verschieden Geocache-Touren mit“, erklärten die Großeltern. „So lernt sie den Umgang mit der Natur. Und das ist doch etwas sehr Wichtiges.“

Mindestens genau so wichtig war jedoch allen Beteiligten das Einsammeln des Mülls. „Natürlich macht es Spaß, in der Natur unterwegs zu sein und Neues zu entdecken, doch bei dieser Aktion steht eindeutig das Säubern des Sees im Vordergrund“, hieß es.