Bochum. . Nach dem Sturmtief Ela im Juni 2014 erhalten viele Straßen neue Bäume. Zudem plant die Stadt ein „Stadtbaumkonzept“ für mehr Bürger-Engagement.
Nach dem verheerenden Sturm „Ela“ im Juni 2014 arbeitet das Umwelt- und Grünflächenamt zurzeit ein „Stadtbaumkonzept“ aus, um die Schäden schneller ausgleichen zu können. Damit will sie neben den eigenen Aktivitäten verstärkt bürgerschaftliches Engagement einbinden. Wie das aussehen könnte, ist aber noch unklar. Man arbeite „intensiv“ daran, heißt es.
Die Mitarbeiter des Grünflächenamtes und des Technischen Betriebes sind bis heute damit beschäftigt, Ersatzbäume für die Ela-Zerstörungen zu pflanzen. Ein Beispiel ist die Dickebankstraße in Wattenscheid. Auch sie war von dem Sturm ganz böse heimgesucht worden. Seit einigen Tagen stehen dort zwischen den Bäumen, die den Sturm überlebt haben, wieder 29 Linden. Sie sind erst fünf bis sechs Meter hoch. „Nach und nach kann die Allee wieder wachsen und ihren alten Charakter annehmen“, sagt SPD-Ratsmitglied Deborah Steffens.
5,5 Millionen Euro Schaden für die Stadt
Ähnlich aufgeforstet wird und wurde auch an knapp 40 anderen Straßenzügen. Beispiele: 50 Silber-Linden am Waldring und Steinring in Wiemelhausen, 28 Amberbäume an der Wasserstraße in Weitmar und Wiemelhausen, 25 Spitzahornbäume an der Meesmann-straße in Riemke, 65 Vogelkirschen an der Bahnhofstraße in Wattenscheid. Insgesamt hat die Stadt seit Anfang 2015 rund 440 hochstämmige Ela-Ersatzbäume auf öffentlichen Flächen, meist am Straßenrand, in die Erde gebracht bzw. will dies noch bis zu diesem Frühjahr tun. Hinzu kommen knapp 3200 Setzlinge sowie 32 Hochstämme, die allein durch das Engagement von Bürgern gepflanzt worden sind. Darunter sind auch 18 japanische Kirschen, die von WAZ-Lesern finanziert worden sind und nun an der Joseph- und Hermannstraße in Hamme stehen. Schon bald werden sie rosarot erblühen.
Das Umwelt- und Grünflächenamt hat vor kurzem einen Abschlussbericht nach dem Ela-Orkan mit Windstärken von 11 bis 12 verfasst. Die Bilanz ist schauerlich: 14 500 Bäume im öffentlichen Raum wurden durch die mächtige Gewitterfront direkt dahingerafft oder mussten nachher gefällt werden. Weitere 30 000 Bäume mussten wegen des Sturms extra pflegerisch bearbeitet werden. Den Schaden beziffert die Stadt auf 5,5 Millionen Euro. Und die Schäden in den Wäldern sind dabei noch gar nicht eingerechnet. Im Gegenzug entstanden der Stadt immense Kosten. Allein das Volumen für Aufträge an externe Fachfirmen für Verkehrssicherungen betrug 13,9 Millionen Euro. Die Landesregierung hat aber nur eine Finanzhilfe von 2,28 Millionen Euro gewährt. Thorsten Lumma, Leiter des Umwelt- und Grünflächenamtes: „Ela war aus ökologischer und ökonomischer Sicht fatal.“