Bochum. . Frank Goosen hat kein Publikum. Er hat eine Fan-Gemeinde. Und mit Blick auf seinen neuen Roman wird diese auch eher wachsen denn schwinden.

Frank Goosen im Schauspielhaus Bochum: Noch vor kurzem beschränkten sich die Auftritte des Bochumers auf das kleine Theater „unten“, sehr bald füllte er mühelos die Kammerspiele. Und jetzt das Große Haus. Was kommt dann? Das Ruhrstadion?

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Frank Goosen hat kein Publikum. Er hat eine Fan-Gemeinde. Und mit Blick auf seinen neuen Roman wird diese auch eher wachsen denn schwinden. Nach seinen üblichen Fußball-Gags verwies der 49-Jährige – schwarzes T-Shirt, schwarzes Jackett, dunkelblaue Jeans – auf die Herkunft des Titels seines Buches. „Förster, mein Förster“ beziehe sich natürlich auf den Film „Club der toten Dichter“, in dem sich Robin Williams mit „Oh Captain! My Captain“ anreden lässt. Diese Adresse ist wiederum der Titel eines Gedichts von Walt Whitman. Die selbstreferentielle Welt der Literatur...das ist schön!

Eine Handlung, die eigentlich keine ist

Das Buch habe keinen besonderen Plot, leitete er ein. Er habe sich in erster Linie auf Charakterzeichnungen konzentriert. Und seinen Figuren ließ er im Laufe einer vorzüglichen Lesung freien Lauf. Goosen galoppierte durch die Seiten, las ungewöhnlich intensiv, gab den verschiedenen Personen durch Intonation Farbe.

Er pflegt sein Talent fürs Lakonische. Sein Held, der Schriftsteller Förster, wirft die leere Bierflasche nur deshalb nicht von der Autobahnbrücke, weil Pfand drauf ist. Dann rettet er einen Hamster, den er nach einem Vampir einer populären TV-Serie Edward Cullen nennt. So entspinnt sich eine Handlung, die eigentlich gar keine ist, die überall hin und nach nirgendwo führt. Auch das ist schön, denn solche Romane sind rar.